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3 Fragen an …

Wolfgang Sobotka

Der österreichische Innenminister Wolfgang Sobokta im Kurzinterview

vonChristoph Forsthoff,

Die Musik lebt von der Harmonie und dem Miteinander, die Politik wird nicht selten eher vom Gegenteil geprägt – und doch haben Sie die Seiten gewechselt.

Ich bin seit vielen Jahrzehnten politisch aktiv – vom Gemeinderat meiner Heimatstadt bis hin zum Innenminister. Als Musiker und studierter Dirigent lernt man zu gestalten und aus Einzelstimmen ein Orchester zu formen. Genau so war es als Mitglied der Landesregierung und ist es jetzt auch als Mitglied der Bundesregierung meine Aufgabe, Menschen zu motivieren und gemeinsam zu arbeiten.

Lassen sich Ihre einst im Dirigierstudium erworbenen Kompetenzen wirklich als Ministeriumschef nutzen?

Es gibt viele Gemeinsamkeiten: Man muss führen können und in die Mitarbeiter hineinhorchen und jedem seinen individuellen Raum und Platz geben. Man muss koordinieren und Themen und Bilder so herausarbeiten, dass sie für den Zuhörer klar sind. Wie schon Nikolaus Harnoncourt einst gemeint hat, ist die Musik eine besondere Sprache, die Bilder erzeugt und die Menschen berührt – und auch als Politiker muss man Menschen zuerst über das Herz erreichen. Erst dann kann man an den Verstand appellieren.

Gereicht Ihnen da die Musik als Ausgleich zur Politik?

Cello spiele ich nur mehr mit der Familie, da meine Lehrtätigkeit an der Musikschule und der Universität schon zu lange zurückliegt. Eine besondere Stütze in Österreich ist aber die Freiwilligenarbeit, die viel zur hohen Lebensqualität beiträgt. Daher bin ich seit über 45 Jahren Mitglied des Waidhofner Kammerorchesters, davon die letzten 32 Jahre als Dirigenet – eine Tätigkeit, die ich auch heute noch Woche für Woche mit Freude bei den Proben und auch bei nationalen und internationalen Konzerten ausübe.

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