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Gegensätze ziehen sich an

La Fura dels Baus inszenieren Joseph Haydns „Die Schöpfung“ im neuen Pariser Konzertsaal La Seine Musicale

© gemeinfrei

Adam und Eva, Gemälde von Michelangelo in der Sixtinischen Kepelle

Adam und Eva, Gemälde von Michelangelo in der Sixtinischen Kepelle

Dass ein tiefreligiöses, über 200 Jahre altes Oratorium und ein für Tanztheater-Produktionen fernab des Mainstreams bekanntes Bühnenensemble nicht unbedingt einen Antagonismus bilden, beweist Carlus Padrissa, Regisseur des katalanischen Tanzensembles La Fura dels Baus.
Zusammen mit der französischen Dirigentin Laurence Equilbey und den Ensembles Accentus und Insula orchestra inszeniert er Joseph Haydns tiefgründiges Oratorium „Die Schöpfung“ und setzt das meistens nur konzertant zu erlebende Werk in einen modernen szenischen Kontext.

La Fura dels Baus, die seit ihrer Gründung im Jahr 1979 für crossmediale Inszenierungen abseits von szenisch-musikalischen Traditionen bekannt sind, verbinden in Die Schöpfung Musik und Tanz mit technologischen und mechanischen Elementen, die mithilfe Lichtprojektionen und Videoinstallationen visualisiert werden. Gleichzeitig wird die thematisierte Erschaffung der Erde in einen modernen Zusammenhang mit aktuellen Zeitgeschehen gesetzt.

© Jana Jocif

Laurence Equilbey

Laurence Equilbey

Zwischen Heliumballons, leuchtenden Tablets und scheinbar schwebenden Sängern beleuchtet Carlus Padrissa vor einem spektakulären Bühnenbild die Schöpfungsgeschichte zwischen Mystik und Dogma, wobei das verlorene Paradies aus John Miltons Genesis-Epos Paradise Lost, welches Haydn als Quelle für das Libretto diente, szenisch ins Zentrum gerückt wird.

Wie genau Carlus Padrissas Inszenierung in dem neuen Pariser Konzertsaal La Seine Musicale die Synthese aus Tradition und Moderne bewältigt, zeigt ARTE Concert am Freitag, 12. Mai um 20:30 Uhr auf concert.arte.tv live aus Paris.

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