Pianist Lukáš Vondráček im Porträt

Bei Wein, Weib und Gesang vom Leben inspirieren lassen

In der Reihe „Talente entdecken“ gastiert Lukáš Vondráček im NDR Landesfunkhaus

© Irene Kim

Lukáš Vondráček

Lukáš Vondráček

Das musste ja so kommen! Denn welche Wahl hat ein hochtalentierter Knabe schon, wenn er in einem Pianisten-Haushalt aufwächst, als ein Wunderkind am Flügel zu werden? Lukáš Vondráček erfüllte die in ihn gesetzten Wunderkind-Erwartungen bereits früh. Schon im zarten Alter von 14 Jahren gab er mit der Tschechischen Philharmonie sein Debüt. Gleich mit 16 folgte der nächste Coup: Sein Debüt am Carnegie Hall’s Issac Stern Auditorium in New York.

Daran schlossen sich intensive Studien unter anderem bei Vladimir Askhenazy an, der zu einem wichtigen Mentor wurde. Der Startschuss zu einer Karriere, die zu den schönsten Hoffnungen berechtigt, war dann im vergangenen Jahr der Gewinn des renommierten Königin-Elisabeth-Wettbewerbs in Brüssel. Der junge Tscheche wusste die Jury und das Publikum gleichermaßen mit seiner furiosen Interpretation von Rachmaninows drittem Klavierkonzert zu elektrisieren.

Lukáš Vondráček gibt sich bescheiden

Mit traumwandlerische Sicherheit und unerhörten Tempi verstand er es, sich bravourös durch die vertrackten Klippen der Partitur zu manövrieren. Die Stuttgarter Zeitung heftete ihm sogleich das Prädikat des „größten pianistischen Talents unserer Zeit“ an. Das attestierten andere Medien auch schon Daniil Trifonov oder Igor Levit.

Wahr ist indessen auch, dass der internationale Pianisten-Zirkus immer wieder neue junge Götter braucht, um deren noch virtuoserem und noch halsbrecherischerem Spiel zu huldigen. Um eine Karriere machen zu können, die über Jahrzehnte anhält, wird allein die Virtuosität der Interpretationen nicht reichen. Entscheidend ist die mentale Stärke. Auch das hat der gefeierte 30-Jährige, der viele Jahre nur das unstete Nomadenleben zwischen den großen Musikmetropolen der Welt kannte, inzwischen schon erkannt.

„Künstlerisch zu reifen ist ein lebenslanger Prozess und es gibt immer noch so viel zu lernen“, gibt sich Lukáš Vondráček bescheiden. „Manchmal bringt es gar nichts, weiter Stunde um Stunde zu üben. Dann lasse ich mich lieber für meine Interpretationen vom Leben selbst inspirieren“, gab er im Frühjahr dieses Jahres in einem Interview zu Protokoll. Die Dinge und die Inspirationen des Lebens, das dürften dann neben erholsamen Ausflügen in die Natur auch gern mal Wein, Weib und Gesang sein, so Vondráček.

Lukáš Vondráček spielt Rachmaninows drittes Klavierkonzert:

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Mehr Informationen

concerti-Tipp:

Konzert mit Lukáš Vondráček
Di. 28.11., 19:30 Uhr
NDR Landesfunkhaus Hannover (Kleiner Saal)

Termine

Donnerstag, 11.04.2024 19:30 Uhr Philharmonie Essen

Lukáš Vondráček, Essener Philharmoniker, Tomáš Netopil

Janáček: Sinfonietta op. 60, Bartók: Klavierkonzert Nr. 3, Dvořák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95

Freitag, 12.04.2024 19:30 Uhr Philharmonie Essen

Lukáš Vondráček, Essener Philharmoniker, Tomáš Netopil

Janáček: Sinfonietta op. 60, Bartók: Klavierkonzert Nr. 3, Dvořák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95

Samstag, 13.04.2024 18:00 Uhr Konzerthalle Bamberg

Lukáš Vondráček, Bamberger Symphoniker, Jakub Hrůša

Wagner: Vorspiel zu „Lohengrin“ & Ouvertüre zu „Tannhäuser“, Brahms: Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90, Schumann: Klavierkonzert a-Moll op. 54

Sonntag, 14.04.2024 17:00 Uhr Konzerthalle Bamberg

Lukáš Vondráček, Bamberger Symphoniker, Jakub Hrůša

Wagner: Vorspiel zu „Lohengrin“ & Ouvertüre zu „Tannhäuser“, Brahms: Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90, Schumann: Klavierkonzert a-Moll op. 54

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