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CD-Rezension Frank Strobel

Mutter der Filmmusik

In jeder Hinsicht monumental: Frank Strobel spielt den, nach heutigem Verständnis, ersten Soundtrack der Filmgeschichte ein

vonAndreas Falentin,

1923 gab Fritz Lang für sein zweiteiliges Nibelungen-Epos eine sinfonische Komplett-Vertonung in Auftrag, ein ungewöhnliches, vorbildloses Experiment. Der erste „Soundtrack“ der Filmgeschichte schlummerte lange in Papierform in Archiven, wurde 2010 von Frank Strobel erstmals aufgeführt und jetzt von ihm mit dem hr-Sinfonieorchester brillant und trennscharf eingespielt. Der Komponist Gottfried Huppertz verwendet wenige durchgängige Motive, führt diese aber nicht durch, sondern färbt sie immer wieder neu ein und antizipiert damit die bildbewegte Statik der großen Hollywood-Filmmusiker. Die Komposition interagiert beständig mit der monumentalen Ornamentik von Langs Bildwelt, was es fast unmöglich macht, die fünf Stunden am Stück durchzuhalten. Dennoch fasziniert diese Musik wie ein farbenfrohes abstraktes Gemälde – oder wie ein Seestück, ein hin- und herwogendes Meer in immer neuen Lichtstimmungen.

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