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CD-Rezension Mariss Jansons ✝

Geistiger Genuss

Modellinterpretation von Tschaikowskys romantischem Psychothriller – leider mit problematischer Tontechnik

vonAndreas Falentin,

Kraftvoll und differenziert fächert Mariss Jansons die komplexe Partitur auf, macht Strukturen wie nebenbei hörbar, führt das unerbittliche Verschwinden positiver Energien in Pique Dame so beispielhaft vor wie Tschaikowskys prä-postmoderne Stilexperimente. Das wunderbare Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks lichtet mit seinem charakteristisch warmem Streicherklang die strenge Melancholie des Stücks immer wieder auf. Und das idiomatische Gesangsensemble mit den herausragenden Baritonen Alexej Markov und Alexej Shishlayev hätte sich kaum besser zusammenstellen lassen. Dennoch scheint über diesem Mitschnitt aus der Münchner Philharmonie im Gasteig ein akustischer Grauschleier zu liegen. Die Stimmen sind, zumal im unteren dynamischen Bereich, matt poliert, fast leblos abgebildet, erhalten schlicht keinen Raum sich zu entfalten. So stellt sich kaum sinnlicher Genuss ein. Man muss die künstlerische Ausnahme-Leistung denkend anerkennen.

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