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Ballett am Rhein: Neue Choreografien

Schattenrosen künden von Vergänglichkeit

Das Ballett am Rhein lockt mit drei Choreografien und einer Uraufführung

vonJulia Hellmig,

Woher kommt der Klang? Wohin geht er? Um diese Fragen dreht sich das Schaffen von Adriana Hölszky. Sie ist auf der ständigen Suche nach etwas, das vorher noch nie dagewesen ist. Ausgangspunkt für ihr neu­es Werk „Roses of Shadows“ waren traditionelle Gedichte und Texte aus Nordamerika. Der Titel wiederum spielt auf Shakespeares 67. Sonett an. Hölszkys „Schattenrosen“ ent­standen als Auftragswerk für den Chefchoreografen der Deutschen Oper am Rhein, Martin Schläpfer.

Neun Klangzen­tren – acht Instrumentalisten und eine Sopranistin – durch­leben einen zyklischen Prozess von der Entstehung aus dem Nichts bis hin zum Zerfall. Das Thema der Vergänglichkeit spielt, wie auch so oft bei Shakespeare, eine zentrale Rol­le. „Es finden wellenartige Ent­ladungen von gewaltigen Klang­energien statt. Von Anfang bis Ende des Werks nimmt die Kompaktheit und Bedrohlich­keit des Klanges wie ein Sog zu“, erklärt die in Bukarest ge­borene Komponistin.

Ballett am Rhein setzt auf Balanchine

Martin Schläpfer (l.) und Hans van Manen (r.), Choreografen der Deutschen Oper am Rhein
Martin Schläpfer (l.) und Hans van Manen (r.), Choreografen der Deutschen Oper am Rhein © Gert Weigelt

Mit „Stravinsky Violin Concerto“ des russischen Choreografen George Balanchine erweitert das Ballett am Rhein sein Re­pertoire um eines der tänze­risch anspruchsvollsten Werke des Neoklassikers. Der belgi­sche Geiger Marc Bouchkov legt den rhythmischen Klang­teppich für die zwanzig Tänzer, die Balanchines symmetri­schen Formationen ausführen, erweitert durch Elemente des Step­, Gesellschafts­- und Jazz­tanzes. Mit dem Titel „Polish Pieces“ nimmt Hans van Manen Bezug auf die Kompositionen von Górecki, die er sich zur musi­kalischen Basis seines Ballettes wählte: Die von Volksmusik­-Anklängen, alten Kirchenmu­sik­-Modi und tänzerischen Impulsen geprägten „Three Pieces in Old Style“ sowie das virtuose, mit hämmernden Rhythmen dramatisch vor­wärtsdrängende Klavierkon­zert op. 40.

Der Wechsel von temporeich­ dramatischen, verspielten und getragen­-meditativen Stim­mungen bietet Hans van Ma­nens unverwechselbarer Tanz­sprache die passende Grundla­ge: energisch in die Luft gewor­fenen Arme, gespreizten Finger oder kontrolliert geführten Positionswechsel im Raum mit angewinkelt-­angespannten Gliedern – Paartänze von elek­trisierender Erotik für zwölf Tänzerinnen und Tänzer in leuchtend­bunten Ganzkörper­trikots.

Ausschnitt aus der Balanchine-Choreografie, die nun vom Ballett am Rhein getanzt wird:

https://youtu.be/4_HuQVDO0wg

concerti-Tipp:

Ballett am Rhein
b.33
Sa. 16.12., 19:30 Uhr (Premiere). Weitere Termine: 23., 26. & 30.12., 4., 7. & 21.1.
Mit: Martin Schläpfer (Choreografie), Hans van Manen (Choreografie), Wen-Pin Chien (Leitung) u.a.
Ort: Oper Düsseldorf

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