Johann Sebastian Bach als Musiktheater? Das Bachfest Leipzig macht es in seiner diesjährigen Ausgabe zum zentralen Ereignis. Mit „Bachs Faust“ würdigt Intendant Michael Maul das Jubiläum des legendären Leipziger Restaurants „Auerbachs Keller“, dem Johann Wolfgang von Goethe einst mit der Weinkeller-Szene im ersten Teil des „Faust“ ein Denkmal setze. 2025 feiert das Lokal sein 500-jähriges Bestehen. Hier entsteht ein Singspiel, das Goethes Drama mit der Musik Bachs verbindet – aufgeführt am Originalschauplatz mit Burghart Klaußner in der Rolle des Doktor Faustus.
„Bachs Musik passt hervorragend zu Goethes Werk, da es viele musikalische Elemente enthält, die wir mit seinen Chorälen und Kantaten kommentieren können“, so Maul als Initiator des Projektes. Eine Uraufführung dieser Art passt hervorragend zum Gesamtkonzept des Festivals, das unter dem Motto „Transformation“ steht. Das Programm beleuchtet Umformungsprozesse im Schaffen Bachs und mischt traditionelle mit experimentellen Konzertformaten wie zum Beispiel eine Begegnung mit Bach als Moderator seiner eigenen Musik mittels Augmented Reality. Große Namen der Szene sorgen für musikalische Qualität, darunter John Eliot Gardiner, Miriam Feuersinger und der Thomanerchor Leipzig, der das Festival eröffnet.