Deutschlandradio Kultur
Die letzte Sonate
„Die Hammerklaviersonate wird nicht leichter, wenn man sie nicht spielt.“ Ob Daniel Barenboim mit seinem berühmten Zitat Recht behält, erläutern der Musikwissenschaftler Matthias Hansen und der Moderator Michael Dasche
© gemeinfrei

Beginn der Hammerklaviersonate
„… eine Sonate, die meine größte seyn soll“
Fanfaren! Selbstbewusst, herausfordernd, majestätisch-mächtig und fast wild klingen die ersten Takte der Hammerklaviersonate von Ludwig van Beethoven, die lange Zeit für unspielbar gehalten wurde. Nach Beethovens Tod wagte sich erst der Klaviervirtuose Franz Liszt wieder an eine öffentliche Aufführung.
Ursprünglich dem Erzherzog Rudolph von Österreich gewidmet, ist die Klaviersonate Nr.29 op.106 nicht bloß eine der längsten Klaviersonaten der gesamten Musikgeschichte, sondern gilt bis heute als Beethovens anspruchsvollstes Klavierwerk. Als der damals bereits fast vollständig ertaubte Komponist das Werk im Herbst 1817 skizzierte, befand er sich in einer schweren Lebenskrise, zudem plagten ihn schwere finanzielle Probleme.
„Die Sonate ist in drangvollen Umständen geschrieben; denn es ist hart, beinahe um des Brotes zu schreiben; so weit habe ich es nun gebracht“ schrieb Beethoven an den befreundeten Komponisten Ferdinand Ries. Dennoch scheint ihm neben aller Verzweiflung sein künstlerisches Selbstbewusstsein nicht verlassen zu haben, eine Sonate zu komponieren, deren halsbrecherischer Charakter bis heute Pianisten auf der ganzen Welt die Ehrfurcht in die Finger fließen lässt.
Daniel Barenboim hat einmal gesagt: „Die Hammerklaviersonate wird nicht leichter, wenn man sie nicht spielt.“ Ob der Maestro mit seinem berühmten Zitat Recht behält, erläutert der Musikwissenschaftler Matthias Hansen gemeinsam mit dem Moderator Michael Dasche.
concerti-Tipp:
Deutschlandradio Kultur
Sonntag, 2. April 1017, 15.05 Uhr
Interpretationen
Termine
Staatskapelle Berlin, Daniel Barenboim
Salieri: 26 Variationen über „La Folia di Spagna“, Mozart: Klavierkonzert Nr. 24 c-Moll KV 491, Elgar: „Enigma“ Variations on an Original Theme op. 36
Boulez Ensemble, Daniel Barenboim
Mozart: Serenade B-Dur KV 361 „Gran Partita“, Boulez: Sur Incises
Jörg Widmann, Michael Barenboim, Daniel Barenboim
Boulez: Anthèmes 2 für Violine und Live-Elektronik, Dialogue de l’ombre double für Klarinette und Tonband, Manoury: Das wohlpräparierte Klavier für Klavier und Live-Elektronik
Daniel Barenboim
Beethoven: Klaviersonaten Nr. 30 E-Dur op. 109, Nr. 31 As-Dur op. 110 & Nr. 32 c-Moll op. 111
Martha Argerich, West-Eastern Divan Orchestra, Daniel Barenboim
Martha Argerich, West-Eastern Divan Orchestra, Daniel Barenboim
Chopin: Klavierkonzert Nr. 1 e-moll op. 11, Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73
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