© Monika Rittershaus

Lucerne Festival: Kirill Petrenko dirigiert die Berliner Philharmoniker

Berliner Philharmoniker

Die Gründung der Berliner Philharmoniker war Ergebnis vertraglicher Unzufriedenheit: 54 Musiker der Berliner „Bilse-Kapelle“ wollten die schlechten Konditionen und geringen Löhne nicht länger hinnehmen und gründeten ein Orchester, in dem sie selbst bestimmen und das sie selbst verwalten konnten. Gegründet am 1. Mai 1882, fanden die ersten Konzerte des neuen Orchesters noch unter dem Namen „Frühere Bilsesche Kapelle“ statt, ab Sommer 1882 firmierte das Ensemble unter „Berliner Philharmonisches Orchester“. Neben Abonnementkonzerten für (musikalisch) gebildetes Publikum – die „Philharmonischen Konzerte“ – gab es außerdem Konzerte mit „populärer Musik“, die das Einkommen der Musiker sicherten.

1887 berief man Hans von Bülow zum Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker. Als Vertreter des neuen Selbstverständnisses der Dirigenten formte Bülow das Orchester in langen und strengen Proben zu einem der führenden Orchester Deutschlands. Als Chefdirigent folgte 1895 bis 1922 Arthur Nikisch, der musikalisch-dirigentisch andere Akzente setze, das Ansehen des Orchesters jedoch ebenfalls international mehrte – insbesondere durch europaweite Konzertreisen. In die Ära von Wilhelm Furtwängler (1922 bis 1934) fiel die Übernahme des Orchesters durch die Stadt Berlin und das Deutsche Reich, um die Finanzierung des Klangkörpers zu sichern.

Das Orchester selbst gab auch während des Zweiten Weltkriegs Konzerte – selbst nach der Zerstörung der Berliner Philharmonie durch einen Bombenangriff 1944. Das letzte Konzert vor Kriegsende fand noch am 16. April 1945 statt, das erste nach dem Krieg schon gut einen Monat später, am 26. Mai 1945.

Sergiu Celibidache leitete ab 1945 die Berliner Philharmoniker „ad interim“, bis 1952 Wilhelm Furtwängler erneut das Dirigat übernahm. Auf diesen folgte ab 1954 Herbert von Karajan, dessen Amtszeit bis 1989 währte – länger als die aller anderen Dirigenten. Karajans Nachfolger wurde Claudio Abbado. Sir Simon Rattle löste ihn 2002 ab und blieb sechzehn Jahre lang amtierender Chefdirigent der Berliner Philharmoniker. Bereits 2015, nachdem Rattle angekündigt hatte, dass er seinen Vertrag nicht verlängern werde, wurde mit Kirill Petrenko ein neuer Leiter in einem Orchesterinternen Wahlverfahren bestimmt, der das Orchester zur Spielzeit 2019/20 übernommen hat.
Freitag, 29.03.2024 18:00 Uhr Festspielhaus Baden-Baden
Samstag, 30.03.2024 18:00 Uhr Festspielhaus Baden-Baden
Sonntag, 31.03.2024 18:00 Uhr Festspielhaus Baden-Baden

R. Strauss: Elektra

Osterfestspiele Baden-Baden
Montag, 01.04.2024 11:00 Uhr Festspielhaus Baden-Baden
Donnerstag, 04.04.2024 20:00 Uhr Philharmonie Berlin

R. Strauss: Elektra (konzertant)

Nina Stemme (Elektra), Michaela Schuster (Klytämnestra), Elza van den Heever (Chrysothemis), Wolfgang Ablinger-Sperrhacke (Aegisth), Johan Reuter (Orest), Anthony Robin Schneider (Pfleger des Orest), Rundfunkchor Berlin, Berliner Philharmoniker, Kirill Petrenko (Leitung)

Sonntag, 07.04.2024 20:00 Uhr Philharmonie Berlin

R. Strauss: Elektra (konzertant)

Nina Stemme (Elektra), Michaela Schuster (Klytämnestra), Elza van den Heever (Chrysothemis), Wolfgang Ablinger-Sperrhacke (Aegisth), Johan Reuter (Orest), Anthony Robin Schneider (Pfleger des Orest), Rundfunkchor Berlin, Berliner Philharmoniker, Kirill Petrenko (Leitung)

Donnerstag, 11.04.2024 20:00 Uhr Philharmonie Berlin

Vilde Frang, Berliner Philharmoniker, Hannu Lintu

Messiaen: Le Tombeau resplendissant, Strawinsky: Violinkonzert D-Dur, Saariaho: Ciel d’hiver, Sibelius: Sinfonie Nr. 7 C-Dur op. 105

Freitag, 12.04.2024 20:00 Uhr Philharmonie Berlin

Vilde Frang, Berliner Philharmoniker, Hannu Lintu

Messiaen: Le Tombeau resplendissant, Strawinsky: Violinkonzert D-Dur, Saariaho: Ciel d’hiver, Sibelius: Sinfonie Nr. 7 C-Dur op. 105

Samstag, 13.04.2024 19:00 Uhr Philharmonie Berlin

Vilde Frang, Berliner Philharmoniker, Hannu Lintu

Messiaen: Le Tombeau resplendissant, Strawinsky: Violinkonzert D-Dur, Saariaho: Ciel d’hiver, Sibelius: Sinfonie Nr. 7 C-Dur op. 105

Donnerstag, 18.04.2024 20:00 Uhr Philharmonie Berlin

Tamara Wilson, Berliner Philharmoniker, Eun Sun Kim

Schönberg: Erwartung op. 17, Rachmaninow: Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 44

Opern-Kritik: Festspielhaus Baden-Baden – Elektra

Die Geburt der Tragödie aus dem Taktstock Kirill Petrenkos

(Baden-Baden, 22.3.2024) Bei den Osterfestspielen Baden-Baden fusionieren das Bühnenbild zu „Elektra“ und die Berliner Philharmoniker unter Kirill Petrenko zu einem gewaltigen Klangbollwerk. Die Geschwister Elektra (Nina Stemme) und Chrysothemis (Elza van den Heever) fräsen sich indes in die Requisite und in das Gehör der Zuschauer und werden dafür frenetisch gefeiert. weiter

TV-Tipp 3sat Europakonzert der Berliner Philharmoniker 2023

Klangschöne Architektur

3sat zeigt heute Abend eine Aufzeichnung des Europakonzerts der Berliner Philharmoniker aus der Sagrada Familia in Barcelona. weiter

Opern-Kritik: Festspielhaus Baden-Baden – Die Frau ohne Schatten

Frauenbilder

(Baden-Baden, 1.4.2023) Das Festspielhaus Baden-Baden tritt zu seinen Osterfestspielen mit „Die Frau ohne Schatten“ an, bei der Kirill Petrenko und die Berliner Philharmoniker für den musikalischen Glanz sorgen und sich Lydia Steier an diesem Opernmärchen der besonderen Art versucht. weiter

Biennale der Berliner Philharmoniker 2023

Von exzessiver Neugier getrieben

Die Biennale der Berliner Philharmoniker fokussiert die Nachkriegs-Avantgarde. weiter

TV-Tipp 3sat 25.6.: Berliner Philharmoniker live in der Berliner Waldbühne

Berliner Luft

Die Berliner Philharmoniker laden zu ihrem traditionellen Saisonabschlusskonzert in die Berliner Waldbühne. 3sat übertragt im TV. weiter

Nominiert zum „Publikum des Jahres 2021“: Berliner Philharmoniker

Seit 140 Jahren treu ergeben

Das Publikum der Berliner Philharmoniker findet man nicht nur in ihrer Heimstätte, sondern auch in den Wohnzimmern der Welt. weiter

Multimedia-Tipp: Silvesterkonzert Berliner Philharmoniker – Lahav Shani

Guten Rutsch!

Gemeinsam mit Dirigent Lahav Shani und Geigerin Janine Jansen läuten die Berliner Philharmoniker mit ihrem Silvesterkonzert den Jahreswechsel ein. Das Konzert wird in TV, Radio und Kinos übertragen. weiter

TV-Tipp: Waldbühnenkonzert der Berliner Philharmoniker

Unter freiem Himmel

rbbKultur überträgt das Waldbühnenkonzert der Berliner Philharmoniker live von der Freilichtbühne im Berliner Olympiapark. weiter

Online-Tipp 14.3.: Berliner Philharmoniker im Livestream

Simon Rattle im Wohnzimmer

Zum zweiten Mal kann man die Berliner Philharmoniker und Simon Rattle zwar nicht in der Philharmonie, dafür aber von zu Hause aus erleben. weiter

Multimedia-Tipp: Berliner Philharmoniker öffnen Digital Concert Hall

Online geöffnet!

Die Berliner Philharmoniker öffnen die Digital Concert Hall ab sofort kostenlos für alle Zuschauer. weiter

Rezension Kirill Petrenko – Schostakowitsch: Sinfonien Nr. 8–10

Präzise, brillant, ausdifferenziert

Diese Einspielung der mittleren Sinfonien Schostakowitschs mit den Berliner Philharmonikern unter Kirill Petrenko setzt neue Maßstäbe. weiter

Rezension Rudolf Buchbinder – Beethoven

Kein Originalitätspreis

Rudolf Buchbinder kennt natürlich seinen Beethoven aus dem Effeff, aber da kann man auch gleich auf seinen Zyklus mit den Wiener Philharmonikern zurückgreifen. weiter

CD-Rezension Bernstein: Sinfonie Nr. 2 „The Age of Anxiety“

Genaue Kenntnis

Alles soll so sein, wie es hier klingt: Mit Sir Simon Rattle steht Krystian Zimerman außerdem ein Dirigent zur Seite, der sich auch auf Bernsteins Zwischentöne versteht weiter

CD-Rezension Nikolaus Harnoncourt: Schubert - Sämtliche Sinfonien, Messen, D 678 & D 950, Alfonso und Estrella

Ganz wienerisch

Wertvoll und aufwendig: Die Berliner Philharmoniker mit einem neuen Schubert-Zyklus unter Nikolaus Harnoncourt weiter

CD-Rezension Sergiu Celibidache

Celi con brio

Die CD-Box „Berliner Aufnahmen 1945-1957“ präsentiert Celibidaches Schaffen während seiner frühen Berliner Jahre. Die Aufnahmen, darunter viele Erstveröffentlichungen, bilden damit ein Kompendium klingender Musik- und Nachkriegsgeschichte weiter

CD-Rezension Magdalena Kožená

Carmen fragile

Diese Carmen geht Simon Rattle schon in der rasanten Ouvertüre mit einer Delikatesse, Eleganz und klanglichen Schlankheit an, dass schnell deutlich wird: Er will mit seinen Berlinern zurück zu den Wurzeln des Stücks. Seine Einspielung fußt auf Fritz Oesers Fassung von 1964. Rattle liest Bizets klischeebelasteten Klassiker somit als opéra… weiter