Christoph Vratz

Jean Muller beendet seinen Mozart-Zyklus mit bekannten Qualitäten, der mit seiner Schnörkellosigkeit an Friedrich Guldas Spiel erinnert.

Dvořáks sinfonischen Dichtungen entlockt Ivor Bolton mit dem Sinfonieorchester Basel einmal mehr ihren kammermusikalischen Klang.

Cellist Eckart Runge begibt sich mit drei Kollegen auf Mozart-Expedition. Das Ergebnis ist durchsichtig, hätte jedoch mehr Euphorie vertragen.

Béla Bartóks Einakter „Herzog Blaubarts Burg“ wird unter der Leitung von Karina Canellakis zu einer emotional kontrastreichen Reise.

Raphaël Pichon und sein Ensemble Pygmalion nehmen Bachs monumentale h-Moll-Messe bewusst schlank und doch ohne eigenwillige Effekte.

Herbert Blomstedt schenkt sich an seinem 97. Geburstag Bruckners letzte Sinfonie mit den Bamberger Symphonikern.

Leif Ove Andsnes und der Norwegian Soloist’s Choir zeigen Franz Liszt von seiner religiösen und innigen Seite.

Bariton Matthias Goerne erweist sich als Idealbesetzung für Dmitri Schostakowitschs dunkle Lieder nach Texten von Michelangelo.

Organisch und beschwingt klingt das erste gemeinsame Album der NDR Radiophilharmonie mit ihrem Chefdirigenten Stanislav Kochanovsky.

Heterogen ausgedeutet aber programmatisch reizvoll präsentieren Anna Khomichko und die Heidelberger Philharmoniker frühe Klavierkonzerte.

Paavo Järvi und das Tonhalle-Orchester Zürich gehen Mahlers Fünfte an und fokussieren dabei explizit die Ränder der Sinfonie.

Souverän durchschreitet das französische Vokalensemble Les Métaboles die Klangräume von Philipp Glass‘ „Another Look at Harmony – Part IV“.

Beatrice Rana und die Amsterdam Sinfonietta kehren die forschen und ariosen Seiten in Bachs Klavierkonzerten hervor.

Jan Lisiecki unternimmt eine Tour d’horizon durch die Gattung des Préludes: kundig in den leisen Tönen, doch insgesamt risikoarm.

Aram Chatschaturjans Klavierkonzert gerät mit Jean-Yves Thibaudet und Gustavo Dudamel am Pult in Los Angeles zu empathisch.

Roberto Prosseda und das London Philharmonic Orchestra wecken vier italienische Klavierkonzerte aus dem Dornröschenschlaf.

Nicht Frédéric Chopin sondern John Field gilt als Erfinder des Nocturnes. Alice Sara Ott bereitet den Charakterstücken des Iren die Bühne.

Anstelle von schlackiger Sinfonik setzen Liza Ferschtman und das von Elias Grandy geleitete Brussels Philharmonic in Brahms‘ Violinkonzert auf Kammermusik.

Zum Auftakt seines Beethoven-Zyklus‘ stellt das Amaryllis Quartett dem Bonner Meister Béla Bartóks sechstes Streichquartett gegenüber.

Kent Nagano und die Hamburger Philharmoniker bilden das Premieren-Konzert von Brahms‘ Requiem vom Karfreitag 1868 nach.