Opern-Kritiken
Lesen Sie Opernkritiken von aktuellen Premieren, Uraufführungen und Saisonhighlights aus Deutschland und europäischen Metropolen verfasst von Experten.
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Musikalisch Erhebendes
(Hannover, 6.9.2024) An der Staatsoper Hannover wird Philip Glass‘ Oper „Satyagraha“ zum spirituellen Oratorium für Publikum und Darstellende.
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Tarnungen und ganz hohe Verdi-Kompetenz
(Meiningen, 6.9.2024) Verdis längstes Meisterstück wird zu einem sensiblen wie packenden Panorama, welches einer der aufregendsten Opern des 19. Jahrhunderts auf bemerkenswert hohem Niveau gerecht wird. Musikalisch wie szenisch.
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Barocke Vokalraketen in der Wagnerstadt
(Bayreuth, 5.9.2024) Das Markgräfliche Opernhaus wird zur ersten Adresse für Händels Zeitgenossen Nicola Porpora: Countertenor Max Emanuel Cencic inszeniert und singt zugleich, lässt dabei indes zwei jüngeren Kollegen des gleichen Stimmfachs den Vorrang.
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Burleske Episoden zum Klimakollaps
(Weimar, 5.9.2024) Die Irish National Opera bringt drei sarkastische Kurzopern als Kommentar zur Klimakatastrophe im Hof der Uni-Bibliothek Weimar zur Deutschen Erstaufführung.
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Filmgeschäft mit Nebenwirkungen
(Salzburg, 13.8.2024) Bei den Salzburger Festspielen stolpert Regisseurin Mariame Clément über ihr selbstgespanntes Netz verwirrender Erzählstränge. Dank sehr guter Besetzung kommt die Inszenierung glimpflich davon.
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Mit dem Rücken zur Wand
(Innsbruck, 7.8.2024) In Geminiano Giacomellis „Cesare“ bei den Innsbrucker Festwochen für Alte Musik kann deren neuer musikalischer Leiter Ottavio Dantone reüssieren. Die Inszenierung von Leo Muscato gerät indes unbefriedigend.
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Pathologie und Spiritualität
(Salzburg, 2.8.2024) Bei den Salzburger Festspielen inszeniert Krzysztof Warlikowski „Der Idiot“ von Mieczysław Weinberg. Mit beherzten Eingriffen in die Handlung erntet dieser bei der Premiere viel Beifall.
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Kunst aufräumen und Leiche schubsen
(Bayreuth, 25.7.2024) Die Bayreuther Festspiele haben mit einer Neuinszenierung von „Tristan und Isolde“ durch Thorleifur Örn Arnarsson begonnen – mit nur kurzen Aggressionshärten und fast ohne Psychodynamit im unendlichen Liebessehnen.
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Ein Sommernachtstraum in der Holsteinischen Schweiz
(Eutin, 19.7.2024) Naturtheater, Volkstheater und Regietheater verbinden sich mit der Premiere von „Der Freischütz“ so verblüffend harmonisch, ja dreieinig miteinander, dass man ausrufen möchte: „Auf nach Eutin!“.
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Philipp Stölzls Magie-Maschinerie auf dem Bodensee
(Bregenz, 17.7.2024) Die Bregenzer Festspiele beweisen mit ihrer Eröffnung durch Staatsvertreter, wie politisch die Kunst sein kann. Die Inszenierung von „Der Freischütz“ durch Philipp Stölzl als winterliches Spiel auf dem sommerlichen Bodensee lebt von ihren krachenden filmischen Effekten.
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Großartig pessimistisch
(Erl, 12.7.2024) An diesem Premierenabend kamen strategisches Konzeptdenken, Vertrauen in die Relevanz eines intelligenten Musiktheaters und ein ideales wie hoch engagiertes Ensemble zusammen: Regisseur Matthew Wild entwirft ein äußerst differenziertes Gesellschaftspanorama, Dirigent Karsten Januschke entfacht eine destruktive Spannungsdichte.
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Tal der Könige im Burgenland
(St. Margarethen, 10.7.2024) Beim Festival Oper im Steinbruch blickt Regisseur und Bühnenbildner Thaddeus Strassberger mit „Aida“ bildmächtig in die Jenseitswelten der Pharaonen. Die Premiere gerät mitreißend.
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Mysterium Mélisande
(München, 9.7.2024) Im Prinzregententheater ist mit Debussys Oper „Pelléas et Mélisande“ die zweite Premiere der diesjährigen Opernfestspiele zu bestaunen. Regie und Musikalische Leitung kommen in einem packenden Musiktheaterabend gemeinsam zu verblüffenden wie starken Lösungen.
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Klangfarbe aus dem Lautsprecher
(Rheinsberg, 6.7.2024) Nicht nur ein vorabendliches Unwetter sorgt bei der Premiere von Glucks „Iphigenie in Aulis“ für nasstrübe und teils stürmische Aussichten: Im Heckentheater des Schlosses stattfindend, kämpfen die Darsteller der Kammeroper Rheinsberg auch mit den Wogen einer blutarmen Inszenierung des Regisseurs Georg Quander.
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Die Insel der Illusionen
(Heidenheim, 4.7.2024) Festspieldirektor Marcus Bosch dirigiert seinen Puccini zur Festspieleröffnung mit Gefühl statt mit Gefühligkeit. Regisseurin Rosetta Cucchi verlegt die Handlung mit Fortune in die Gegenwart.
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Blonde Populistin vor poetischem Grau
(Berlin, 30.6.2024) Gleich zwei prominente Komponisten vertonten László Krasznahorkais Roman „Melancholie des Widerstands“: Nach Péter Eötvös brachte nun Marc-André Dalbavie seine Komposition als Auftragswerk der Staatsoper Unter den Linden heraus.
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Von der Unschuld des Alters
(Hamburg, 30.6.2024) Altersweise wagt sich John Neumeier zum Abschluss seiner Ära als Chef des nach ihm benannten Hamburg Ballett an die kleinen Formen von Schuberts Klaviermusik. „Epilog“ hat nicht den Anspruch an ein letztes Meisterwerk, es wirkt wie mit leichter Hand gezeichnet.
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Robotik und Künstliche Intelligenz als Spaßbonbons
(Dresden, 29.6.2024) Nach anfänglichem Sauseschritt durch Künstlerintrige, Liebesgeschichte und Karneval findet Regisseurin Barbora Horáková in Berlioz‘ „Benvenuto Cellini“ an der Semperoper das richtige Tempo.
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Politik provokanter als Sex
(München, 28.6.2024) Das Premierenpublikum von György Ligetis „Le Grand Macabre“ lässt sich an der Bayerischen Staatsoper von Regisseur Krzysztof Warlikowski vorschriftsmäßig provozieren.
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Spektakel für Multitasker
(Berlin, 22.6.2024) Dem Gipfeltreffen zwischen Richard Nixon und Mao Tse-tung 1972 setzt das Künstlerkollektiv „Hauen und Stechen“ in ihrer Neuinszenierung von John Adams‘ „Nixon in China“ an der Deutschen Oper surreale Welten entgegen.