Ecki Ramón Weber

Geigerin Amandine Beyer und Gli Incogniti demonstrieren hochinspiriert und spielfreudig, wie Bach Impulse aus Italien verarbeitete.

Frano Paraćs Oper „Judita“ erweist sich mit dem Münchner Rundfunkorchester und Ivan Repušić als lohnenswerte Erweiterung des Repertoires.

Hyeyoon Park spielt Schostakowitschs erstes Violinkonzert souverän und subtil. Das WDR Sinfonieorchester unter Gergely Madaras kommt da nicht ganz mit.

Taufrisch und betörend gestalten Antoine Tamestit und das Gürzenich-Orchester Köln Morton Feldmans Zyklus „The Viola in My Life“.

In Dvořáks Slawischen Tänzen verlassen die Tschechische Philharmonie und Simon Rattle leider nicht ihre Komfortzone.

Frei von Klischees, nuancenreich und in fantastischer Aufnahmequalität fängt Gitarristin Alexandra Whittingham den Charme von Paris ein.

Sopranistin Erin Morley und Tenor Lawrence Brownlee entfalten mit viel Charme den Opernzauber des „Goldenen Zeitalters“.

Einen erfrischenden Dialog zwischen Johann Sebastian Bach und Johann Adolph Scheibe entfachten Marie-Sophie Pollak und das Concerto Köln.

Mit einem Konzeptalbum, das Kriegserfahrungen aus dem 20. Jahrhundert reflektiert, stellt sich Bassbariton Marcel Brunner vor.

Raphaela Gromes holt auf ihrer Anthologie „Fortissima“ Orchesterwerke und ­Kammermusik von Komponistinnen aus der Vergessenheit.

Johann Adolf Hasses Oper „Priamo e Tisbe“ ist ein intimes Kammerspiel, das die Akademie für Alte Musik Berlin prägnant ausleuchtet.

Imposant reflektieren Joe Hisaishi und Steve Reich musikalisch die Entwicklung der Atombombe, die Angriffe auf Hiroshima und Nagasaki sowie 9/11.

Oscar-Preisträgerin Rachel Portman appelliert mit ihrem Orchesterwerk „Dolomites“ an den Erhalt der Natur, die LGT Young Solists setzen dies stimmungsvoll um.

Sindy Mohamed präsentiert sich als vielseitige, wandlungsfähige Musikerin mit großer Gestaltungskraft.

Cellist Yo-Yo Ma, Pianist Emanuel Ax und Geiger Leonidas Kavakos arbeiten erneut unbekannte Seiten von Beethovens Sinfonik heraus.

Antje Weithaas und die Camerata Bern zeigen bei Dvořáks Violinkonzert Leidenschaft, Wendigkeit, Sensibilität und Temperament.

In zwei Schubert-Sonaten und ausgewählten Tänzen beweist Pianistin Natalia Ehwald dramaturgische Weitsicht und Klangfantasie.

Die Klaviersonaten von Hans Winterberg spiegeln die wunderbare Vielfalt der Moderne bis 1950 wider. Jonathan Powell bringt sie zum Blühen.

Völlig aus der Zeit gefallen ist das Trompetenkonzert von Mikhail Pletnev. Auch seinen Erinnerungsstücken mangelt es an Einfällen.