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CD-Rezension Andrej Hoteev

Rehabilitationstat

Ad fontes – zu den Quellen: Diesem Gebot der frühen Humanisten fühlt sich der russische Klaviervirtuose Andrej Hoteev seit seinen Moskauer Studienjahren verpflichtet. Lev Naumov, mehrmals Magnet der Lübecker Meisterkurse des SHMF, hielt seine Schüler an, den Geist hinter den Noten aufzuspüren, Werkausgaben zu misstrauen und die Lebens- und Denkwelt der Komponisten zu erkunden. So…

vonLutz Lesle,

Ad fontes – zu den Quellen: Diesem Gebot der frühen Humanisten fühlt sich der russische Klaviervirtuose Andrej Hoteev seit seinen Moskauer Studienjahren verpflichtet. Lev Naumov, mehrmals Magnet der Lübecker Meisterkurse des SHMF, hielt seine Schüler an, den Geist hinter den Noten aufzuspüren, Werkausgaben zu misstrauen und die Lebens- und Denkwelt der Komponisten zu erkunden. So entlarvte Hoteev den Schlendrian der Aufführungstradition, als er 1998 die Urfassungen der vier Klavierkonzerte Tschaikowskys einspielte, 2004 Mussorgskys Bilder einer Ausstellung entfleckte und 2006 mit Kandinskys originaler Farblichtpartitur illuminierte. Die jüngste Rehabilitationstat des Pianisten gilt einer Klaviersuite zu vier Händen, die der 18jährige Sergej Rachmaninow auf Wunsch Tschaikowskys aus dessen Ballett Dornröschen kongenial extrahierte. Statt des gängigen Torsos huldigen Hoteev und seine Gattin Olga nun eine Sternstunde lang der Feenwelt der schlafenden Schönen im Märchenwald. Küsschen! 

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