Zumindest in der zweiten Hälfte seines Komponistenlebens arbeitete sich Claude Debussy immer wieder an Opernplänen nach zwei Erzählungen von Edgar Allan Poe ab. Dennoch blieb La Chute de Maison Usher Fragment, Le Diable dans le Belfroy gar nur Skizze. Der Musikwissenschaftler Robert Orledge hat in jahrelanger Arbeit Spielfassungen erstellt, die das Göttinger Symphonie Orchester nun erstmals eingespielt hat. Zumindest die Gestaltung der Gesangsstimmen ist weit entfernt von der bezwingenden Andersartigkeit in Pelleas et Melisande. Gefangen nimmt hingegen das Orchesterkolorit, die unzähligen Nuancen von Bedrohung und Verfall in La Chute wie die neoklassisch-distanzierte, musikalische Parabelhaftigkeit in Le Diable. Die Solisten, besonders William Dazeley als getriebener Roderick, sind gut, das Orchester unter Christoph-Mathias Mueller spielt vielleicht eine Spur zu direkt und geheimnislos.
CD-Rezension Christoph-Mathias Mueller
Nuancen des Verfalls
Erstmals eingespielt: Rekonstruierte Debussy-Opern mit faszinierenden Orchesterfarben
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„Oh, hier läuft aber einiges schief!“
Die Dirigentin Alondra de la Parra hört und kommentiert Aufnahmen von Kollegen, ohne dass sie weiß, wer spielt.
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