Das Ensemble Tamuz hat sich für sein Debütalbum zwei Streichquintette des französischen Komponisten George Onslow ausgesucht. Hört man nur den Beginn der Adagio-Einleitung zum ersten Satz von op. 72 und das Adagio des zweiten Satzes, so ergibt sich ein breites Ausdrucksspektrum: hier schroffe, kantige Klänge, gleich einem Marmorblock, den es noch zu schleifen gilt, dort der warme, ariose Charakter des langsamen Satzes. Das Menuett klingt in dieser Aufnahme wie ein Scherzo. Das Ensemble Tamuz macht keine halben Sachen, es kommt immer direkt auf den Punkt. Gerade das Spektrum an Gegensätzen, die innerhalb kurzer Zeit ausgelotet werden, macht diese Aufnahme so spannend. Beim Streichquintett op. 61 handelt es sich um eine Ersteinspielung – und eine Entdeckung: Warum ist diese Musik kaum je zu hören? Vielleicht, weil es dafür so entschlossene Interpreten wie das Ensemble Tamuz braucht.
Onslow: Strichquintette Nr. 25 f-Moll op. 61 & Nr. 28 g-Moll op. 72
Ensemble Tamuz
Challenge


