Undeutsch

CD-Rezension Howard Shelley: Kalkbrenner Klavierkonzerte

Undeutsch

Howard Shelley vertont Klavierkonzerte des durchaus umstrittenen Komponisten Friedrich Kalkbrenner

Niemand ist im 19. Jahrhundert tiefer durch den Kakao gezogen worden als der Berliner Friedrich Kalkbrenner. Sein Fehler: er war immer elegant gekleidet und komponierte auch so. Und feierte in den Pariser Salons unvorstellbare Triumphe. Chopin allerdings und Schumann schätzten ihn sehr, insbesondere seine artistische Spieltechnik. Sein entzückendes 1. Klavierkonzert besitzt heute noch einige Liebhaber. Auch die Konzerte Nummer 2und 3, entstanden 1826 und 1829, ergötzen das Ohr. Kalkbrenner wirft mit neckischen Themen nur so um sich, wechselt gekonnt Charaktere und Tonarten, dringt gelegentlich in Tiefen vor, die man einem angeblich brillanten Salonkomponisten nun wirklich nicht zutrauen würde. Teutonisches freilich mied er konsequent; ähnlich undeutsch war später nur noch Offenbach. Erfrischend!

Kalkbrenner: Klavierkonzerte
Tasmanian Symphony Orchestra, Howard Shelley (Klavier & Leitung)
Hyperion

Weitere Rezensionen

CD-Rezension Howard Shelley

Flüssig

Alles ist fließende Bewegung und farbige Eleganz: Howard Shelley entdeckt Mozarts jüngsten Sohn weiter

Kommentare sind geschlossen.