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CD-Rezension Matthias Stanze

Revolutionsarm

Positive Klangqualität bei durchschnittlichem Gesamtbild: Matthias Stanze reanimiert Louis Spohrs letztes Oratorium Der Fall Babylons

vonChristoph Vratz,

Über damalige Bedeutung und heutige Anerkennung, Epigonentum und Originalität bei Louis Spohr zu streiten, könnte durchaus ergiebig sein. Als Hilfsmittel böte sich das nun erstmals vollständig aufgenommene letzte Oratorium Der Fall Babylons an, das nun der KonzertChor Braunschweig, Solisten und Orchestermusiker des Staatstheaters Braunschweig unter Matthias Stanze reanimiert haben – auf offenbar bewusst wenig spektakuläre Weise. Stanze deutet dieses Werk, das von der Verschleppung des jüdischen Volkes nach Babylon und dem Fall der Stadt nach persischer Invasion handelt, weniger kampfeslustig als vielmehr bekenntnishaft, was sich vor allem in kontrastarmen und moderaten Tempi äußert. Das wiederum ermöglicht ein betont differenziertes Musizieren. Chor und Solisten fügen sich in das eher durchschnittliche Gesamtbild nahtlos ein. Davon positiv absetzen können sich Klangqualität und Beiheft.

Spohr: Der Fall Babylons
Jakob Eberlein (Bass)
Matthias Gey (Tenor)
Rossen Krastev (Bass)
Ekaterina Kudryavtseva (Sopran)
Dirk Schmidt (Bariton)
Anne Schuldt (Alt)
Matthias Stier (Tenor)
Quartett Nr. 27
KonzertChor Braunschweig
Staatsorchester Braunschweig
Matthias Stanze (Leitung)
Coviello
(2 SACDs)

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