Startseite » Rezensionen » Gelungene Balance

CD-Rezension Paul Merkelo

Gelungene Balance

Der Ton des Solisten Paul Merkelo trumpft niemals muskulös auf und ist im Forte wie im Piano von unerhörter Wandlungsfähigkeit

vonMatthias Nöther,

Vielleicht ist die moderne Trompete in keinem Land kitschverdächtiger als in Deutschland. Der große Ton wird allzuschnell über-üppig, lyrisch Gemeintes fängt an zu triefen. Das ist nicht die Schuld der Trompeter, sondern die der Schnulzen-Arrangeure und der Fernseh-Blasmusik. In frankophonen Ländern hat man die Balance zwischen neu Ausgedachtem und Populärem für dieses Instrument in der Nachkriegszeit häufiger hinbekommen, so in den Trompetenkonzerten von Henri Tomasi, Alfred Desenclos und André Jolivet. Der Ton des Solisten Paul Merkelo, Trompeter beim Orchestre Symphonique de Montréal, trumpft niemals muskulös auf und ist auch jenseits der ausgiebig eingesetzten Dämpfer im Forte wie im Piano von unerhörter Wandlungsfähigkeit. Kent Naganos Sinn für klangliche Schattierungen hilft Merkelo dabei, die Trompete als Transporteur moderner musikalischer Ausdruckswelten breitenwirksam zu präsentieren.

Auch interessant

Rezensionen

Aktuelle Rezensionen

Anzeige

Audio der Woche

„Chameleon“ das Saxophon in seiner ganzen Vielfalt

Inspiriert von der faszinierenden Fähigkeit des Chamäleons, seine Hautfarbe zu verändern, präsentiert das SIGNUM saxophone quartet eine einzigartige Sammlung von Stücken, die die Vielseitigkeit des Saxophons in den Mittelpunkt stellen.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!