Startseite » Rezensionen » Wenn der Nordwind bläst

CD-Rezension Quintette Aquilon

Wenn der Nordwind bläst

Dass es sich lohnt, August Klughardt zu entdecken, beweist das Quintette Aquilon

vonChristoph Forsthoff,

Bevor jemand auf den falschen Pfad gerät: Nein, es geht hier nicht um irgendwelche Winde, sondern um Bläserquintette deutscher Komponisten. Auch wenn die Französinnen nicht allein ob des kalten bretonischen Nordwinds in ihrem Namen sehr wohl wissen, woher der Wind in der Klassikbranche weht; doch die jungen Virtuosinnen kümmern sich herzlich wenig um Verkaufsargumente, entwickeln stattdessen lieber einen kleinen kompositorischen Abriss des 20. Jahrhunderts. Angefangen von dem ebenso humor- wie temperamentvollen Quintett des längst vergessenen Vielschreibers August Klughardt mit herrlich „ausgesungenen“ Kantilenen über Hindemiths harmonisch wie melodisch kühne Kleine Kammermusik und Eislers freitonales, zerrissenes Divertimento, das den Fünfen in puncto Technik alles abverlangt – bis hin zu Stockhausens schockgefrorenem Adieu mit seinen mikrotonalen Schwebungen. Solch erfrischender Winde bräuchte es häufiger in der Kammermusik!

Klughardt: Bläserquintett op. 95, Hindemith: Kleine Kammermusik für Bläser op. 24 Nr. 2, Eisler: Divertimento op. 4, Stockhausen: Adieu
Quintette Aquilon, Clemente Mao-Takasc (Leitung)
Crystal Classics

Auch interessant

Rezensionen

Aktuelle Rezensionen

Anzeige

Audio der Woche

100 Jahre „Tango Jalousie“: Neues Album am 14.9.

Jacob Gade erlangte 1925 weltweiten Ruhm mit nur einem Tango. Niklas Walentin und Nabil Shehata feiern das Erbe des Komponisten mit einem neuen Album.

Apple Music Button
jpc Logo
Amazon Logo

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!