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CD-Rezension Sax Allemande

Musik ist mehr als nur ein Krimi

Sax Allemande wissen mit Tönen ebenso zu spielen wie mit Worten, weshalb das Trio sich auch eine schreibende Kollegin eingeladen hat, um sich Mendelssohn hinzugeben

vonChristoph Forsthoff,

Von wegen Lieder ohne Worte: Das Trio hat seinem Mendelssohn noch einen Krimi verpasst! Oder vielmehr verpassen lassen, denn geschrieben hat das kurze Stück im Beiheft „Tannöd“-Autorin Andrea Maria Schenkel – warum, erschließt sich nicht wirklich. Macht aber nichts, denn kurzweilig sind ihre Worte allemal. Musikalisch indes hat das Ganze noch mehr Spannung – und das, obgleich Mendelssohn das Saxophon wohl kaum im Sinn hatte. Doch (Lied-)Töne vermögen eben nicht nur auf dem Klavier zu verklingen, auch dies „neumodische“ Instrument lässt zart geworbene Melodien frei schwingen und erlaubt gar feine Abstufungen bei Stimmungen wie Klangfarben. Jedenfalls, sofern Frank Schüssler, Arnd Hastedt und Markus Maier die Töne angeben und den Vorteil gleich dreier Instrumente wohl zu nutzen wissen: Laufen doch hier die Nebenstimmen nie Gefahr, zugunsten einer überbetonten Hauptstimme kurzerhand weggemeuchelt zu werden. Musik ist eben mehr als nur ein Krimi.

Mendelssohn: 22 Lieder ohne Worte (in Bearbeitung von Sax Allemande & Margarita Oganesjan)
Andrea Maria Schenkel: Kurzkrimi

Kirill Troussov, Wen-Sinn Yang & Eric Terwilliger (Saxophon)
Sax Allemande
Farao Classics

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