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CD-Rezension Stuttgarter Hymnus-Chorknaben

Ausgrabung

Eine insgesamt stimmige Einspielung: Glanzvoll und ätherisch, aber auch heikel, wenn tenorale Höhe erklommen werden

vonChristoph Vratz,

Pergolesis Stabat mater ist längst im Repertoire der bedeutenden geistlichen Werke verankert. Zu verdanken ist das nicht nur Klopstocks Nachdichtung, sondern auch der behutsamen Bearbeitung durch Johann Adam Hiller. Er hat einige Bläserstimmen hinzugefügt, einige Harmonien verstärkt und die chromatischen Schärfen des Originals leicht eingeebnet. Hillers eigene Psalm-Vertonungen sind hierzulande jedoch kaum bekannt. Rainer Johannes Homburg ergreift für Hiller Partei und hat diese Musik mit den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben und der Handel’s Company eingespielt. Eine insgesamt, von kleineren Schwächen abgesehen, stimmige Einspielung. Glanzvoll, wenn es tutti eine höhere Instanz zu bejubeln gilt, angenehm natürlich die teils weit geschwungenen Linienbildungen, ätherisch die andächtigen Momente, heikler jedoch, wenn tenorale Höhe erklommen werden oder gemeinschaftlich haarfein eingesetzt wird. 

Pergolesi/Hiller: Stabat Mater, Hiller: Psalm 100 & Psalm 5
Veronika Winter (Sopran), Thomas Riede (Altus), Knut Schoch (Tenor), Thomas Laske (Bariton), Stuttgarter Hymnus-Chorknaben, Handel´s Company, Rainer Johannes Homburg (Leitung)
MDG

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