Das Palais Lichtenau in Potsdam ist ein herausragendes Beispiel frühklassizistischer Architektur: Errichtet zwischen 1796 und 1797 unter Friedrich Wilhelm II., ist der genaue Anteil der Architekten – Michael Philipp Daniel Boumann und Carl Gotthard Langhans – umstritten. Das Palais liegt in der Behlertstraße 31/32 nahe dem Neuen Garten und zeichnet sich durch eine neunachsige Fassade mit dreiachsigem Mittelrisalit und mächtigem Mansarddach aus.
Innen beeindrucken Original-Raumfassungen wie das Rosenholzzimmer mit Wurzelholzfurnier und das ovale Kabinett mit aufwendigen Ornamenten – ausgesuchte künstlerische Arbeiten von Bildhauern wie Johann Christian Angermann sowie Malern wie Johann Carl Wilhelm Rosenberg wurden hier realisiert. Nach wechselvoller Nutzung – unter anderem durch die Rote Armee und als Verwaltungsgebäude – wurde das Palais umfassend restauriert. Es gilt heute als selten erhaltenes Denkmal seiner Epoche und verbindet formale Zurückhaltung mit hoher architektonischer Qualität.


