Startseite » Festivals » Wo Johann Sebastian Bach einst eigenmächtig seinen Urlaub verlängerte

Lübecker Orgelsommer 2024

Wo Johann Sebastian Bach einst eigenmächtig seinen Urlaub verlängerte

Beim Lübecker Orgelsommer zeigen Künstler aus aller Welt die vielfältigen Facetten der Königin der Instrumente.

vonJan-Hendrik Maier,

Beim Blick auf die Beziehung zwischen Lübeck und der Orgel eröffnet sich dem Betrachter ein Schatz an Anekdoten. Die vielleicht bekannteste ist jene des jungen Johann Sebastian Bach. Dieser nahm 1705 einen vierhundert Kilometer langen Fußmarsch vom thüringischen Arnstadt in die Hansestadt auf sich, um Dietrich Buxtehude zu hören, der als Organist und Werkmeister an St. Marien eines der wichtigsten musikalischen Ämter seiner Zeit bekleidete und als Virtuose weithin geschätzt wurde. Bach muss es gefallen haben, immerhin verlängerte er eigenmächtig seinen Urlaub beim Meister um mehrere Monate.

Von der Vor-Bach-Zeit bis in die Gegenwart

Eine gute Gelegenheit, beider Werke zu hören und dabei die instrumentale Vielfalt in den Altstadtkirchen zu entdecken – vom teils noch klingenden Material aus der Renaissance in St. Jakobi bis zum modernen Aerofon im Dom – ist der Lübecker Orgelsommer. Internationale Gastkünstler, etwa aus Japan, USA, Frankreich und Dänemark sind ebenso zu erleben wie lokale Größen. Das Programm reicht von der Vor-Bach-Zeit bis in die Gegenwart, abschließendes Highlight ist ein Consort-Konzert mit Musik von Matthias Weckmann, dem frühbarocken Gründer des ersten Collegium musicum in Deutschland. Zudem gedenken Marien- und Domorganist Johannes Unger und andere Weggefährten ihrem im April verstorbenen Dresdner Kollegen Samuel Kummer.

Auch interessant

Rezensionen

Anzeige

Video der Woche

RIAS Kammerchor Berlin singt Uraufführung „Hotel Europa“

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Der RIAS Kammerchor Berlin und das Ensemble Musikfabrik bringen Arnulf Herrmanns eigens für den Chor geschriebene Komposition „Hotel Europa“ zur Uraufführung, Justin Doyle dirigiert. Das Programm wird mit Volksliedern aus den Herkunftsländern der Chormitglieder vervollständigt. Ein überraschender Konzertabend, der die vereinende Kraft der Musik spürbar macht.

RIAS Kammerchor Berlin

Festivalfenster

Ausblick auf die spannendsten Festivals

  • „Kein Stress bei Bach!“
    Interview Kian Soltani

    „Kein Stress bei Bach!“

    Cellist Kian Soltani über den richtigen Zeitpunkt für bestimmte Stücke, jahrelange Weihnachtsvorbereitungen und über Wettkämpfe an der Spielekonsole.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!