Dass Ursache für ein Festival die Instandsetzung ungenutzter Orgeln sein kann, hat Seltenheitswert. 2007 sollte die ins Leben gerufene „Stiftung Uckermärkische Orgellandschaft“ jene Instrumente wieder klanglich und optisch erstrahlen lassen, die über die Jahrzehnte hinweg vernachlässigt wurden. Glücklicherweise verwechselte man Restauration nicht mit Optimierung, und so kann man sich im Uckermärkischen Orgelfrühling am authentischen und originalgetreuen Klang der teils historischen Instrumente erfreuen.
Uckermärkische Orgelfrühling präsentiert die Orgel in Doppelrolle
Diese Schätze der Uckermark regelmäßig an einem Festival erklingen zu lassen, lag nahe, zumal das Wort „Landschaft“ in seiner schönsten Zweideutigkeit zahlreiche Ausflügler und auch Touristen anlockt: Die Landschaft Uckermark mit ihren Seen und Naturschutzgebieten und dann die sprichwörtliche Orgellandschaft. Die Königin der Instrumente wird dabei ihrer Doppelrolle gerecht: Als rein musikalisches Instrument erklingt sie in zehn Konzerten, oft auch im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten, etwa der Violine oder der Trompete. Aber auch als Teil der Liturgie tritt die Orgel in den Mittelpunkt: über das Pfingstwochenende in Gottesdiensten sowie am 24. Mai in einer Andacht in Kerkow.
Kinder und Jugendliche haben übrigens die Möglichkeit, die Orgel kennenzulernen, während sie schweigt, und zwar im Rahmen von Orgelführungen im Stadtmuseum Templin sowie in der Kirche St. Marien in Angermünde. Zwei Konzerte führen außerdem über die Landesgrenze nach Polen. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei, um Spenden für den Erhalt der Orgeln wird gebeten.