Ein jeder Abend wird ein Fest. Dafür sorgen in der Arena di Verona durchgehend große Sängerpersönlichkeiten. Doch Anfang August bieten gleich drei Diven der Extraklasse eine Kulmination stimmlicher Power und Noblesse zugleich. Den Auftakt gestaltet am 7. August die Primadonna assoluta der Gegenwart: Die russische Sopranistin Anna Netrebko singt Puccinis Eisprinzessin Turandot, an ihrer Seite ruft ihr tenoraler Ehemann Yusif Eyvazof als Calaf mit „Nessun dorma“ zum Durchwachen dieser Sommernacht auf, und Basslegende Ferruccio Furlanetto gibt den getreuen Timur. Für eine einzige Vorstellung von Verdis „La Traviata“ kommt dann am 9. August Lisette Oropesa in die Arena.
Die Amerikanerin mit kubanischen Wurzeln zählt zu den gefragtesten Vertreterinnen des Koloraturfachs und wird für ihr Stilempfinden, ihr perfektes Legato und die feine Agilität ihres Ziergesangs gerühmt. An ihrer Seite steht der Alfredo des Vittorio Grigòlo, als Vater Germont der französische Bariton Ludovic Tézier. Mit Elīna Garanča schließlich kommt am 11. August die „beste Carmen der letzten 25 Jahre“ (so befand es die New York Times) in die Arena. Die Lettin, die zwischen Bizet und Berlioz, zwischen Verdi und Wagner traumwandlerisch die Seiten des Mezzofachs wechselt, findet für die ihre Freiheit hochhaltende Liebende die ideale Synthese aus berechnender Kühle und emotionaler Hitze. Auch Garančas zwei Auftritte als Carmen gehören zum absoluten Muss in dieser an Stars so reichen Arena-Saison 2022.