Peter Krause
Artikel
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Ein Sommernachtstraum in der Holsteinischen Schweiz
(Eutin, 19.7.2024) Naturtheater, Volkstheater und Regietheater verbinden sich mit der Premiere von „Der Freischütz“ so verblüffend harmonisch, ja dreieinig miteinander, dass man ausrufen möchte: „Auf nach Eutin!“.
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Philipp Stölzls Magie-Maschinerie auf dem Bodensee
(Bregenz, 17.7.2024) Die Bregenzer Festspiele beweisen mit ihrer Eröffnung durch Staatsvertreter, wie politisch die Kunst sein kann. Die Inszenierung von „Der Freischütz“ durch Philipp Stölzl als winterliches Spiel auf dem sommerlichen Bodensee lebt von ihren krachenden filmischen Effekten.
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Der Fast Food-Italiener
Es ist Puccini-Jahr. Doch die Auseinandersetzung mit dem Meister aus Lucca bleibt oberflächlich. Diese Vernachlässigung hat er nicht verdient.
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Mysterium Mélisande
(München, 9.7.2024) Im Prinzregententheater ist mit Debussys Oper „Pelléas et Mélisande“ die zweite Premiere der diesjährigen Opernfestspiele zu bestaunen. Regie und Musikalische Leitung kommen in einem packenden Musiktheaterabend gemeinsam zu verblüffenden wie starken Lösungen.
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Die Insel der Illusionen
(Heidenheim, 4.7.2024) Festspieldirektor Marcus Bosch dirigiert seinen Puccini zur Festspieleröffnung mit Gefühl statt mit Gefühligkeit. Regisseurin Rosetta Cucchi verlegt die Handlung mit Fortune in die Gegenwart.
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Von der Unschuld des Alters
(Hamburg, 30.6.2024) Altersweise wagt sich John Neumeier zum Abschluss seiner Ära als Chef des nach ihm benannten Hamburg Ballett an die kleinen Formen von Schuberts Klaviermusik. „Epilog“ hat nicht den Anspruch an ein letztes Meisterwerk, es wirkt wie mit leichter Hand gezeichnet.
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„Wir wollen nicht, dass sich einzelne Gruppen unserer Gesellschaft im Theater beleidigt fühlen“
Änne-Marthe Kühn und Berthold Schneider erklären im Interview, warum sie eine alternative Textfassung von Mozarts „Die Zauberflöte“ vorgelegt haben.
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Oper ohne Opfer
Beleidigen alte Operntexte Teile unserer Gesellschaft? Die Initiative Critical Classics hat für die „Zauberflöte“ eine alternative Textfassung vorgelegt.
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Big Queen is watching you
(Genf, 31.5.2024) Die Donizetti-Tudor-Trilogie des Regie-Duos Mariame Clément und Julia Hansen wie der Sängerinnen Elsa Dreisig und Stéphanie d’Oustrac rundet sich in Teil 3 zur vollendeten, klug-sensiblen Belcanto-Deutung.
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Und es blitzen die Sterne
Oper Open Air: Südlich, aber auch nördlich der Alpen schmiegen die Opernfestivals unter freiem Himmel das Erlebnis von Kultur und Natur eng aneinander.
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Passionspralles Genussmusizieren
(Hamburg, 13.5.2024) Daniil Trifonov als genialischer Klaviervirtuose, Jakub Hrůša mit wirkungsvollem dirigentischem Understatement und das Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia mit geerdeter Klangwucht berauschten das Publikum in der Elbphilharmonie zum Start der gemeinsamen Deutschlandtournee.
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Die goldene Krawatte
(Dortmund, 9.5.2024) Peter Konwitschny, der Altmeister des deutschen Regietheaters, entdeckt im „Rheingold“ den Wagner-Witz mit jugendlichem Übermut und analysiert dennoch bitterböse die Mechanismen der Macht. Der „Wagner-Kosmos“ der Oper Dortmund wäre Bayreuths würdig.
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Vom Skandalon zum Kanon
Vor dreißig Jahren ging von der Bayerischen Staatsoper eine Händel-Renaissance aus, die sich zu einer Barock-Bewegung der gesamten Opernszene geweitet hat.
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Grenzsprengungsenergie
(Nancy, 14.4.2024) Ersan Mondtag hat sich mit Kurt Weills wundersamem Werk „Der Silbersee“ die passende Vorlage gewählt und entfesselt das singschauspielende Ensemble vollends. Gaetano Lo Coco am Pult macht deutlich, welch‘ eine inspirierte Partitur er da vor sich liegen hat.
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Der Mensch im Mönch
(Genf, 11.4.2024) Es sind die Armen der heutigen Welt, um die es in Messiaens „Saint François d’Assise“ geht, weit weniger die religiösen Schwärmer des späten Mittelalters. Adel Abdessemed und Jonathan Nott verständigen sich am Grand Théâtre de Genève auf ein Klangtheater der ganz eigenen Art.
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Doppelte Meisterwerke
Große Komponisten wie Debussy, Berg und Strauss, Henze, Reimann und Kurtág haben etwas gemeinsam: Sie setzten auf den Sonderfall der Literaturoper.
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Das Grauen tanzt im Dreiertakt
(Hamburg, 17.3.2024) Um die Wirkung dieser zündenden Musik vollends zu entfachen, ist Giampaolo Bisanti genau der richtige Mann am Pult des Philharmonischen Staatsorchester Hamburg. Nur die Regie von Ingo Karaman schafft dazu kaum mehr als Abziehbilder der Kolportage. Allein die traumatisierte Azucena wird zur berührenden Figur.
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Mythos trifft Romantik
(Versailles, 9.3.2024) Wenn der Romantiker und Klangfarbenzauberer Hector Berlioz seinen Kollegen Christoph Willibald Gluck deutet, entsteht ein aufregend neues Bild des Meisters der Reformoper. Das Collegium 1704 aus Prag und sein musikalischer Leiter Václav Luks setzen es grandios in die klangpralle Tat um.
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Die Party ist vorbei
(Dortmund, 1.3.2024) Der greise György Kurtág hat aus Samuel Becketts Vision des Endspiels der Menschheit ein spätes Meisterwerk der Gattung Oper ersonnen. Die Deutsche Erstaufführung berührt nun noch tiefer als die Uraufführung an der Mailänder Scala: Dank der Unmittelbarkeit der Darstellung und der überwältigenden musikalischen Lesart fesselt dieser Abend über…
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Vergessen, nicht verfemt
Schatzsuche im März: Zwei ganz besondere Opernjuwelen werden in Frankfurt a. M. und Zürich aus der Versenkung gehoben.
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Magische Assoziationsräume
(Genf, 21.2.2024) Keine Dekonstruktion, keine Drastik: Deutungsdemut herrscht im hochgefahrenen Graben wie auf der Bühne – an diesem Mozartabend, der auf feinsinnige Weise das Staunen lehrt.
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„Es darf hässlich, es darf provokant sein“
Asya Fateyeva, Porträtkünstlerin beim Schleswig-Holstein Musik Festival, spricht über den Reiz und die Herausforderungen des für die Klassik so ungewöhnlichen Saxofons.
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