Peter Krause

Artikel
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Caesar zwischen Eros und Ethik
(Ravenna, 17.1.2025) Vor 300 Jahren wurde Händels Meisterwerk in London uraufgeführt. Chiara Muti inszeniert den Showdown zweier ungleicher Herrscherfiguren nun sinnlich und sinnig zwischen Antike, Barock und einer geistvollen Spur Shakespeare.
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Ein köstliches „Mia san mia“
(München, 22.12.2024) Sopranistin Pretty Yende und Tenor Xabier Anduaga entdecken in ihrem Donizetti das authentische Gefühl jenseits der Vokalakrobatik, Regisseur Damiano Michieletto dessen gesellschaftliche Sprengkraft im Vorgriff auf Jacques Offenbach.
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Wo bleiben die Visionen?
Statt kaum kalkulierbarer Sanierungen alter Theater würde der Neubau attraktiver Opernhäuser Zeichen für die Zukunft des Musiktheaters setzen.
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David und Goliath auf Augenhöhe
Das Opernjahr 2024 geht zu Ende. Da wird es Zeit, Bilanz zu ziehen. Acht fällige Beobachtungen zu Aufsteigern und Aufregern.
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Sex and Crime – and Politics
(Genf, 12.12.2024) Das Operntraumpaar Aleksandra Kurzak und Roberto Alagna beweist in Umberto Giordanos „Fedora“, dass sich Sänger-, respektive Startheater und Regietheater keineswegs ausschließen.
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Toxische Männlichkeit trifft weibliche Selbstermächtigung
Die Journalistin Christine Eichel entzaubert mit feministischem Furor die romantische Liebe von Clara und Robert Schumann.
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Vom Verflüssigen des starr Getrennten
(Genf, 13.11.2024) Der flämisch-marokkanische Meisterchoreograf Sidi Larbi Cherkaoui reflektiert in der Uraufführung von „Ihsane“ seine doppelte kulturelle Identität.
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Wissen macht Lust
Rettung und langfristige Legitimation der Oper gelingt nur durch Bemühungen um gute Stücke für junges Publikum. Ein Plädoyer für ein Musiktheater für, von und mit Kindern.
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Wie ein Film von David Lynch, wenn er eine Operette wäre
(Augsburg, 19.10.2024) Der Münchner Komponist Moritz Eggert macht verrückteste Verschwörungsmythen zum Thema seiner neuesten Oper, die nun Deutsche Erstaufführung feierte. Da dreht sich die Spirale des Absurden abgründig munter.
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Das Ticket ins Glück
(München, 16.10.2024) Wie kann die Musik als die utopischste aller Künste ihr ganzes Potenzial entfalten? Das HIDALGO Festival sucht in gewitzten Konzertkonzepten über unerhörte Umwege nach neuen Antworten auf alte Fragen.
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José rennt
(Essen, 13.10.2024) Die vertanzte Verdichtung der Bizet-Oper durch den nordischen Starchoreografen Johan Inger zielt mit Fortune ins Archetypische der tragischen Figurenkonstellation.
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Das Böse ist nicht nur banal
Ist es barbarisch, das Grauen von Auschwitz auf die Opernbühne zu bringen? Was Theodor Adorno einst ausschloss, scheint mit gehörigem historischem Abstand heute möglich.
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Suhlen in roter Suppe
(Hamburg, 21.9.2024) Regie-Skandalnudel Calixto Bieito wird seinem Ruf in der Carl Orff-Anverwandlung der Staatsoper Hamburg ohne tiefere Erkenntnisse gerecht. Kent Nagano macht magische Momente aus einfach gestrickter Musik.
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Wenn den Liebenden ein Licht aufgeht
(Genf, 15.9.2024) Michael Thalheimer bestätigt seinen Ruf als Regieexperte der Verdichtung mit seinem Markenzeichen der radikalen Reduktion: Da wirkt die Lichtinstallation seines Bühnenbildners Henrik Ahr weit stärker als die Personenregie. Marc Albrecht am Pult treibt Wagner das Schwelgen aus.
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Das große Stühlerücken
An vielen Opernhäusern wird die Leitungsetage mit Beginn dieser Spielzeit neu besetzt. Politik, Publikum und Presse sind gespannt – und auch hoffnungsvoll.
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Ein Sommernachtstraum in der Holsteinischen Schweiz
(Eutin, 19.7.2024) Naturtheater, Volkstheater und Regietheater verbinden sich mit der Premiere von „Der Freischütz“ so verblüffend harmonisch, ja dreieinig miteinander, dass man ausrufen möchte: „Auf nach Eutin!“.
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Philipp Stölzls Magie-Maschinerie auf dem Bodensee
(Bregenz, 17.7.2024) Die Bregenzer Festspiele beweisen mit ihrer Eröffnung durch Staatsvertreter, wie politisch die Kunst sein kann. Die Inszenierung von „Der Freischütz“ durch Philipp Stölzl als winterliches Spiel auf dem sommerlichen Bodensee lebt von ihren krachenden filmischen Effekten.
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Der Fast Food-Italiener
Es ist Puccini-Jahr. Doch die Auseinandersetzung mit dem Meister aus Lucca bleibt oberflächlich. Diese Vernachlässigung hat er nicht verdient.
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Mysterium Mélisande
(München, 9.7.2024) Im Prinzregententheater ist mit Debussys Oper „Pelléas et Mélisande“ die zweite Premiere der diesjährigen Opernfestspiele zu bestaunen. Regie und Musikalische Leitung kommen in einem packenden Musiktheaterabend gemeinsam zu verblüffenden wie starken Lösungen.
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Die Insel der Illusionen
(Heidenheim, 4.7.2024) Festspieldirektor Marcus Bosch dirigiert seinen Puccini zur Festspieleröffnung mit Gefühl statt mit Gefühligkeit. Regisseurin Rosetta Cucchi verlegt die Handlung mit Fortune in die Gegenwart.
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Von der Unschuld des Alters
(Hamburg, 30.6.2024) Altersweise wagt sich John Neumeier zum Abschluss seiner Ära als Chef des nach ihm benannten Hamburg Ballett an die kleinen Formen von Schuberts Klaviermusik. „Epilog“ hat nicht den Anspruch an ein letztes Meisterwerk, es wirkt wie mit leichter Hand gezeichnet.