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Internationales Dokumentarfilmfestival München

Von Chorgesang bis Oper

Das DOK.fest München ist Deutschlands größtes Dokumentarfilmfestival. Ab dem 9. Mai sind die meisten Filme deutschlandweit im Stream abrufbar.

vonJan-Hendrik Maier,

124 Dokumentationen aus 55 Ländern präsentiert das 37. Internationale Dokumentarfilmfestival München in diesem Jahr. Erstmals setzt das „DOK.fest“ dabei auf ein duales Konzept: Ausgewählte Beiträge sind bis zum 15. Mai in Kinos der bayerischen Landeshauptstadt zu sehen. Ab kommendem Montag, 9. Mai, können die meisten Filme zwei Wochen lang deutschlandweit zu Hause im Stream abgespielt werden. Auch einige Musikdokumentationen stehen auf dem Programm.

Dass die Pandemie trotz aller Widrigkeiten der Freude am gemeinsamen Chorsingen nichts anhaben konnte, zeigt „Unsere Herzen Ein Klang“. Der Film blickt vor und während der Pandemie drei Chorleitern über die Schulter: Simon Halsey baut mit britischem Humor Berührungsängste ab, Judith Kamphues euphorisiert ihre Berliner Sängerinnen von „Ultrasound“ und die Koreanerin Hyunju Kwon geht unbeirrt ihren Weg des Chorleiterstudiums weiter.

Die tschechische Regisseurin Lucie Králová beleuchtet in ihrer dokumentarischen Oper „Kapr Code“ das Leben des Komponisten Jan Kapr. Super-8-Aufnahmen wechseln sich mit streng inszenierten Bildern ab, Originalwerke von Kapr mit Erzählungen des Librettisten Jiří Adámek.

Doku zeigt die Geschichte hinter „Der Kaiser von Atlantis“

Mit „Licht. Die sieben Tage der Woche“ hinterließ Karlheinz Stockhausen einen monumentalen Opernzyklus, der mit 29 Stunden Aufführungsdauer und 500 Tänzern und Musikern, darunter einem auf vier Hubschraubern verteiltes Streichquartett, seinesgleichen sucht. Filmemacherin Oeke Hoogendijk blickt auf den Avantgardisten und sein Werk.

Viktor Ullmanns Kammeroper „Der Kaiser von Atlantis“ zählt zu den bewegenden Momenten der Musikgeschichte: 1944 im KZ Theresienstadt entstanden, probte Ullmann seinen Einakter noch mit Mithäftlingen. Im gleichen Sommer wurde er in Auschwitz ermordet. Erst in den siebziger Jahren entdeckte der britische Dirigent Kerry Woodward das Manuskript. Sebastián Alfies Film zeichnet die Geschichte der Oper, unterstützt von eingespielten Animationen, bis zu ihrer Aufführung am Madrider Teatro Real nach.

concerti-Tipp:

DOK.fest München
4.-15.5 in ausgewählten Kinos, 9.-22.5. im Stream

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