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Radio-Tipp 2.8.: Musikfeuilleton „Gesang und Tränen“: Die venezianische Komponistin Barbara Strozzi

Komponierende Sängerin und singende Komponistin

Deutschlandfunk Kultur blickt auf Leben und Werk der venezianischen Musikerin Barbara Strozzi.

vonMaximilian Theiss,

Ab dem 16. Jahrhundert war die Republik Venedig bis zu ihrem Niedergang eines der wichtigsten und vor allem innovativsten musikalischen Zentren Europas. Bemerkenswert integriert in die musikalische Gesellschaft waren dabei zahlreiche Frauen, die an den vier venezianischen Mädchenospedali professionell ausgebildet wurden. Als Solistinnen oder in Frauenorchestern und -chören waren sie nicht nur fest im reichen kulturellen Leben Venedigs verankert, sondern wurden insbesondere wegen ihrer außerordentlichen musikalischen und spieltechnischen Fertigkeiten weit über die Grenzen hinaus gerühmt. Allein die Geschichtsschreibung räumte ihnen lange Zeit nicht den Platz ein, den sie verdient hätten.

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Eine in gewisser Hinsicht privilegierte Sonderrolle unter den venezianischen Musikerinnen nimmt Barbara Strozzi (1619-1677) ein. Von ihrem Vater, dem adligen Dichters und Librettisten Giulio Strozzi, wurde die uneheliche Tochter über die Maße gefördert und erhielt ihre musikalische Unterweisung nicht an einem der Ospedali, sondern wurde privat von den besten Musikern Venedigs unterrichtet. Die Hochbegabte erhielt von ihrem Vater gar eine eigene Accademia, an der sie ihr sängerisches – und vor allem kompositorisches – Können unter Beweis stellen konnte.

Nahm in ihrem Werk den Barock teilweise vorweg: Barbara Strozzi

So viel Ruhm bringt natürlich auch zahlreiche Mythen und Legenden hervor. Kurtisane soll sie gewesen sein, auch einem französischen Spion soll sie zu dessen Flucht verholfen haben. Dazu passt so gar nicht die Tatsache, dass sie ein sehr zurückgezogener und bescheidener Mensch war. Aber sie war eben auch eine weitgehend unabhängige Frau, die sich gerne kompositorischen Gepflogenheiten widersetzte und in ihren Werken teilweise den Barock vorwegnahm, wofür Katalin Fischer für ihr Musikfeuilleton „Gesang und Tränen“ viele klingende Beispiele zeigen wird.

Concerti-Tipp:

Musikfeuilleton: „Gesang und Tränen“ – Die venezianische Komponistin Barbara Strozzi
Fr. 2.8.2019, 22:03 Uhr
Deutschlandfunk Kultur

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