Startseite » Rezensionen » Straff

CD-Rezension Duo Pietsch-Eisinger

Straff

Die poetischen Geheimnisse bleiben unentdeckt: Das Duo Pietsch-Eisinger grobkörnt Grieg

vonChristoph Vratz,

Es gibt leider nicht viele Aufnahmen der drei Violinsonaten von Edvard Grieg. Nun haben sich Franziska Pietsch und Detlev Eisinger dieser an Reizen nicht geizenden Werke angenommen. Allerdings halten sie sich bedeckt, wenn es darum geht, diese Reize zu zeigen. Bei aller dialogischen Verständigung, bei einem tadellosen Zusammenspiel bleibt diese Aufnahme doch insgesamt in entscheidenden Momenten grobkörnig, wenn Höhepunkte zu früh angegangen werden oder wenn der Geigenton im Forte weniger seidig als straff-schroff klingt. So kommt zwar das Ursprungshaft-Unverstellte von Griegs Musik plastisch zur Geltung, doch die poetischen Geheimnisse bleiben dadurch unentdeckt, Ausnahmen wie im ersten Satz von op. 8 ausgenommen. Man vermisst Momente einer sich selbst erschaffenden Freiheit, wo sich das Feuer selbst entzündet und die Nachtseiten selbst beleuchten.

Grieg:
Violinsonaten Nr. 1-3

Franziska Pietsch (Violine)
Detlev Eisinger (Klavier)
audite

Auch interessant

Rezensionen

Aktuelle Rezensionen

  • „Lebe im Hier und Jetzt!“
    Interview Joyce DiDonato

    „Lebe im Hier und Jetzt!“

    Joyce DiDonato reflektiert über die Kraft der Musik, ihre künstlerische Mission und den Mut, trotz globaler Krisen weiterzumachen.

Anzeige

Audio der Woche

„Beginnings“: Die Pianistin Anna Khomichko

Frühe Klavierkonzerte von Beethoven, Mozart und Clementi – individuell, brillant, bewegend!

Apple Music Button
Amazon Logo
jpc Logo

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!