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Rezension Éric Le Sage – Hahn: Le Ruban dénoué

Poetische Skizzen

Éric Le Sage und Frank Braley wandeln mit Reynaldo Hahns Walzer-Zyklus „Le Ruban Dénoué“ auf den Spuren der Belle Époque.

vonFrank Armbruster,

Es ist die Welt der Belle Époque und der Pariser Salons, die Reynaldo Hahn in seinem Zyklus für zwei Klaviere „Le Ruban Dénoué“ („Das gelöste Band“) im Jahr 1915 beschwört, als er selbst schon als Soldat im Ersten Weltkrieg diente. Die Titel der zwölf Walzer wie „Les baisers“ oder „Le seul amour“ weisen auf deren charakteristischen Ausdruck, der für Interpreten gar nicht so leicht zu treffen ist. Nicht zu ernst, aber auch nicht zu leichtgewichtig sollte man diese poetischen Skizzen nehmen, die zwischen Melancholie, Ausgelassenheit und morbidem Charme changieren und dabei immer ein distinkt französisches Parfüm verströmen. Éric Le Sage und Frank Braley bewegen sich sicher auf diesem schmalen Grat: Klangsinnlich und in seiner Virtuosität immer dezent ist ihr perfekt abgestimmtes Klavierspiel, mit dem sie Hahns Preziosen ebenso adeln wie die drei Walzer seines Landsmanns Emmanuel Chabrier.

Éric Le Sage
Éric Le Sage

Hahn: Le Ruban Dénoué, Caprice mélancolique & Pour bercer un convalescent, Chabrier: Trois Valses romantiques

Sandrine Piau (Sopran), Éric Le Sage & Frank Braley (Klavier)
Sony Classical

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