Startseite » Rezensionen » Widersprüche

CD-Rezension David Philip Hefti

Widersprüche

Was der eine als öde Sprachlosigkeit empfindet, als Musik, die mit möglichst viel Aufwand möglichst wenig sagt, erlebt der andere als faszinierende Klanglandschaften, als überzeugend strukturierte und kontrastreich orchestrierte Versuche, die Avantgarde irgendwie fortzusetzen. So verkörpert der Schweizer David Philip Hefti nolens volens die Vorzüge und Nachteile zeitgenössischer Musik. Die beiden besten Stücke, Changements und…

vonVolker Tarnow,

Was der eine als öde Sprachlosigkeit empfindet, als Musik, die mit möglichst viel Aufwand möglichst wenig sagt, erlebt der andere als faszinierende Klanglandschaften, als überzeugend strukturierte und kontrastreich orchestrierte Versuche, die Avantgarde irgendwie fortzusetzen. So verkörpert der Schweizer David Philip Hefti nolens volens die Vorzüge und Nachteile zeitgenössischer Musik. Die beiden besten Stücke, Changements und Moments lucides, enden in kantablen Abgesängen, wirken dadurch aber fast wie Doubletten. Auch das Cellokonzert Gegenklang, größtenteils reine Instrumentationsstudie, und Klangbogen ergehen sich gern in meditativen, auf die Dauer recht monotonen Passagen. Dass alles gekonnt gearbeitet, ja sogar ziemlich edel ist, versteht sich bei einem derart gut ausgebildeten Komponisten von selbst. Leider überwiegt die Arbeit – Genie kann man nicht lernen.

Hefti: Changements
Thomas Grossenbacher (Violoncello)
DSO Berlin u.a. Orchester
David Philip Hefti (Leitung)
col legno

Auch interessant

Rezensionen

Aktuelle Rezensionen

  • Asya Fateyeva steht mit Hingabe für die Vielseitigkeit ihres Instruments ein.
    Interview Asya Fateyeva

    „Es darf hässlich, es darf provokant sein“

    Asya Fateyeva, Porträtkünstlerin beim Schleswig-Holstein Musik Festival, spricht über den Reiz und die Herausforderungen des für die Klassik so ungewöhnlichen Saxofons.

Anzeige

Audio der Woche

Das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker

Ein Konzerterlebnis der Spitzenklasse gab es im Park von Schloss Schönbrunn in Wien. Unter Leitung von Andris Nelsons präsentierten die Wiener Philharmoniker und Starsolistin Lise Davidsen ein unterhaltsamen Programm mit Musik von Verdi, Wagner, Smetana u.a.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!