Startseite » Rezensionen » Flexibler Kauz

CD-Rezension Matthias Rácz

Flexibler Kauz

Hier wird es zum Star: Das Fagott hat bei Matthias Rácz und dem Stuttgarter Kammerorchester seinen großen Auftritt

vonEcki Ramón Weber,

Das Fagott gilt als komischer Kauz des Orchesters. Hier kann es zur Abwechslung einmal zeigen, was sonst noch in ihm steckt: Matthias Rácz zeigt, wie flexibel dieses Instrument ist, wie seine markante Klangfarbe gestisch eingesetzt werden kann, es darf elegant, mit Augenzwinkern, leichtfüßig, lasziv, sehnsuchtsvoll und melancholisch klingen. Demonstriert wird das vorwiegend an lukullischen, delikaten Werken aus dem französischen Neoklassizismus, mit Vertretern einer gemäßigten, eher traditionellen Klängen verhafteten Moderne. Sollte man aber das der Produktion vorwerfen? Wer wollte hier schon Kunstrichter spielen? Ohnehin sind die Stücke allesamt gut gemacht. Das Stuttgarter Kammerorchester unter Johannes Klumpp rollt dem Fagott einen roten Teppich aus. Es bringt Charme, Schwung und Brillanz ein, ohne die feingliedrigen Binnenstrukturen zu vernachlässigen.

Françaix: Fagottkonzert & Divertissement, Tomasi: Fagottkonzert, Jolivet: Fagottkonzert, Villa-Lobos: Ciranda das sete
Matthias Rácz (Fagott), Stuttgarter Kammerorchester, Johannes Klumpp (Leitung)
Ars

Auch interessant

Rezensionen

Termine

Aktuelle Rezensionen

  • „Musik darf auch Spaß machen“
    Interview Christian Thielemann

    „Musik darf auch Spaß machen“

    Kapellmeister Christian Thielemann über deutschen Klang, die Komplexität des Komischen und die „Strauss-Stadt“ Berlin.

Anzeige

Audio der Woche

Zwischen Licht und Klang

Ein Album wie ein Klangpanorama: Chaussons Sinfonie in B-Dur trifft auf Vokalwerke von betörender Intimität. Ivor Bolton und das Sinfonieorchester Basel zeichnen ein fein nuanciertes Porträt des französischen Spätromantikers – zwischen Licht und Dämmerung, Lyrik und orchestraler Tiefe.

Apple Music Button

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!