Ob Orpheus und Eurydike, Venus und Adonis oder Hero und Leander – die griechische Mythologie kennt zahlreiche berühmte Liebespaare. Weniger bekannt ist die Geschichte von Kallirrhoë und Chaireas, die der Schriftsteller Chariton von Aphrodisias in einem der frühesten Liebesromane der Antike erzählt.
Chaireas und Kallirrhoë, Tochter des syrakusanischen Feldherrn Hermokrates, heiraten aus Liebe, doch eine Intrige führt zur Tragödie: Chaireas hält seine Frau für untreu, stößt sie nieder, und man glaubt sie tot. In Wahrheit lebt sie weiter, wird verschleppt und in Milet mit Dionysius verheiratet, obwohl sie ein Kind von Chaireas erwartet. Auch er gerät in Gefangenschaft, und beide begegnen sich erst am Hof des Perserkönigs wieder, der ebenfalls um Kallirrhoë wirbt. Schließlich erkämpft Chaireas ihre Rückkehr: Nach Siegen über die Perser finden die Liebenden erneut zusammen und kehren nach Syrakus zurück.
Alexei Ratmansky, seit jeher fasziniert von antiker Kunst und Kultur, widmete diesem Stoff bereits ein abendfüllendes Handlungsballett für das American Ballet Theatre. Nun ist das Werk, für das der Choreograf Musik von Aram Chatschaturjan verwendet, als europäische Erstaufführung an der Wiener Staatsoper zu erleben.
 
        


