Im Krieg setzt Schmied Smee auf die falsche Partei. Als Folge wird er geächtet, sein Laden gemieden und seine Existenz zerstört. In der Not schlägt ihm der Teufel einen Pakt vor: sieben Jahre Wohlstand gegen seine Seele. Smee willigt ein, doch als die Frist abläuft, überlistet er den Teufel und rettet sich nicht nur vor der Hölle, sondern schafft es durch Beständigkeit, List und Mildtätigkeit sogar bis in den Himmel.
Die (scheinbare) Heiterkeit der Oper steht im Kontrast zu ihrer Aufführungsgeschichte. Franz Schreker war lange Jahre hochdekorierter Komponist in Deutschland, auch die Uraufführung von „Der Schmied von Gent“ im Herbst 1932 wurde positiv aufgenommen. Allerdings stilisierten nationalsozialistische Kräfte die Oper des jüdischen Komponisten zu einem vermeintlichen Skandal. Die Verantwortlichen der Städtischen Oper Berlin stuften das Werk daraufhin als politisch untragbar ein und setzten es ab. Zwei Jahre später starb Schreker, seine Oper kam erst 1981 auf die Bühne. Seit einigen Jahren jedoch findet „Der Schmied von Gent“ immer häufiger den Weg in die Spielpläne – so auch in jenen des Mannheimer Nationaltheaters.
Patrick Erb