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ZeitGenuss – Festival für zeitgenössische Musik 2023

Mikroskopisch und artikulationsreich

Das Aleph Gitarrenquartett eröffnet das Festival ZeitGenuss in Karlsruhe mit einem Jubiläum.

vonEcki Ramón Weber,

Lange Zeit wurde beklagt, es gebe sehr wenig Originalrepertoire für die Gitarre. Zwar Bearbeitungen zuhauf, aber selten etwas speziell fürs Instrument Geschriebenes. Das hat sich in den letzten Jahrzehnten geändert. Die Gitarre ist längst in der Neuen Musik angekommen. Ein wichtiger Grund: 1993 fand sich das Aleph Gitarrenquartett zusammen. Seine Mission: Zeitgenössisches spielen und Werkaufträge für die spezifische Quartettbesetzung vergeben. Mit bis heute über 65 Uraufführungen hat das Aleph Gitarrenquartett das Klangpanorama und die Spieltechniken für die Gitarre weiterentwickelt. Die vier Mitglieder arbeiten nicht nur intensiv mit Komponisten zusammen, sondern auch mit Toningenieuren und Akustikern.

Das experimentierfreudige Ensemble ist weltweit auf bedeutenden Podien und Festivals zu Gast, so beim Festival Eclat Stuttgart, bei Maerzmusik Berlin, beim Steirischen Herbst Graz, beim Warschauer Herbst, bei Guitar Foundation America, bei Pan Music in Seoul, in der Hamburger Elbphilharmonie und im Auditorium des Museo Reina Sofía in Madrid. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet das Aleph Gitarrenquartett mit der Musik- und Medien-Forschungsschmiede ZKM in Karlsruhe. Hier sind in enger Kooperation zahlreiche neue Werke entstanden. Die internationale Kritik preist die große Virtuosität und Präzision des Aleph Gitarrenquartetts, es spiele „dermaßen mikroskopisch und artikulationsreich, dass ein Streichquartett vor Neid erblassen würde“, hieß es einmal in einer Rezension.

Die Vielfalt der Neuen Musik bei Festival ZeitGenuss

Zum dreißigsten Bestehen hat das Aleph Gitarrenquartett nun den Auftrag erhalten, die diesjährige Ausgabe des Neue-Musik-Festivals ZeitGenuss in Karlsruhe zu kuratieren. Die vier Gitarristen haben auf ihr weitverzweigtes Netzwerk zurückgegriffen und sowohl bedeutende Komponisten unserer Zeit als auch namhafte Interpreten und Ensembles eingeladen. Den Start des Festivals markiert das Jubiläumskonzert „30 Jahre Aleph Gitarrenquartett“ mit dreißig Uraufführungen. Für den Abend haben Zeitgenossen Miniaturen komponiert, von Birke Bertelsmeier bis Fredrik Zeller. Diese Fülle steckt schon einmal das weite Panorama an Positionen ab, das im Laufe von ZeitGenuss in unterschiedlichen Formaten und Besetzungen die Vielfalt der Neuen Musik zeigt.

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