Zweifellos haftet der guten alten Kirchenorgel eine museale Aura an. Dabei sind restaurierte Orgeln technisch-elektronische Wunderwerke – wie man beim Aggregate Festival erleben kann. Die Veranstaltungsreihe widmet sich der computergesteuerten Pfeifenorgel und der Verbindung von elektronischen und akustischen Klangwelten.
Das Programm reicht dabei von einer ortsspezifischen Klanginstallation über Orgelwerke, die von Elektronik, Sound Art, Pop und sogar Wachstumsprozessen von Pilzen inspiriert sind. An drei ikonischen Orten Berlins entstehen so Brücken zwischen musikalischem Erbe und digitaler Kultur. Ein Höhepunkt ist die Präsentation der neu entwickelten winddynamischen Modularorgel von Gamut Inc, gebaut vom traditionsreichen Automatenhersteller Decap und eigens auf die Anforderungen des Ensembles zugeschnitten.
Neben Werken von Mads Kjeldgaard, Claire M Singer, Hanno Leichtmann und Gamut Inc selbst zählt unter anderem die Aufführung von Éliane Radigues erster Orgelkomposition zu den Höhepunkten. „Occam XXV“ beschließt das Festival in der frisch restaurierten St. Hedwigs-Kathedrale – interpretiert von Frédéric Blondy, mit dem Radigue das Werk erarbeitet hat.