Verlassene Maschinen- und Industriehallen werden zu vibrierenden Bühnen, wenn die Ruhrtriennale die gesamte Vielfalt der Kunst mitten ins Herz des Ruhrgebiets bringt. Unter der künstlerischen Leitung von Intendant Ivo van Hove entfaltet sich ein radikales wie sinnliches Programm, das keine Scheu hat, Genregrenzen zu sprengen und Kunstformen ineinanderfließen zu lassen. Im interdisziplinären Musiktheater „I Did It My Way“, inspiriert von den Musikerlegenden Frank Sinatra and Nina Simone, begegnen sich Lars Eidinger und Larissa Sirah Herden in einer Mischung aus großen Popgesten, roher Emotionalität und tiefen menschlichen Abgründen. Philip Venables’ Oper „We Are the Lucky Ones“ formt aus eindrucksvoller Musiksprache ein vielschichtiges Mosaik der Nachkriegsgeneration, während die Lieder des amerikanischen Komponisten Tyshawn Sorey von Rassismus, Gewalt und Widerstandskraft erzählen.
Das Festival nutzt den unverwechselbaren Charakter seiner Spielorte – von der Zeche Zollverein über die Jahrhunderthalle bis zum neuen Festivalzentrum „Wunderland“ – und verwandelt sie in Resonanzräume, in denen sich Geschichte, Architektur und Gegenwartskunst verbinden. So wird die Ruhrtriennale erneut zu einem Labor für globale Fragen, das das Publikum mit mutigen ästhetischen Erfahrungen konfrontiert und die industrielle Vergangenheit in eine Bühne der Zukunft verwandelt.