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The Last Rose of Summer 2021

Eine Privatbank für musikalisches Gold

Das Lunchkonzert-Festival The Last Rose of Summer wandelt auf den Spuren Mendelssohns.

vonChristian Schmidt,

Zurzeit ist die sehenswerte Dauerausstellung in der Mendelssohn-Remise, dem einstigen Sitz des berühmten Bankhauses der Musiker- und Kaufmannsfamilie, noch geschlossen. Doch die allgewaltigen Zeichen der Hoffnung glimmen schon auf, denn mit großer Zuversicht planen die beiden Musiker Judith Ingolfsson und Vladimir Stoupel ihre kleine, aber feine Kammer­musikreihe in der ehemaligen Kassenhalle der Bank, die über die Mittagszeit Kühle und Erfrischung suchende Touristen und pausierende Büroangestellte gleichermaßen auf 45 Minuten Erbauung einlädt.

Mag sich die Authentizität des biedermeierischen Genius Loci mitten in der modern betonierten Berliner City nicht auf den ersten Blick vermitteln, entspringt der Anspruch der Konzertreihe „The Last Rose of Summer“ doch dem damals noch allgegenwärtigen Impetus hochgestellter Familien, sich auf vielfältige Weise gesellschaftlich zu engagieren.

Der Name der Konzertreihe hat einen besonderen Ursprung

Ihren Namen hat die eintrittsfreie Konzertreihe vom wohl berühmtesten irischen Volkslied, über das Felix Mendelssohn 1827 eine Klavierfantasie schrieb. Weil die Gastgeber der Mendelssohn­gesellschaft und die Irische Botschaft Nachbarn in der Jägerstraße 51 sind, fiel die Wahl des Namens nicht nur auf das irische Nationalkulturgut, sondern man plante auch stets einen „Irischen Tag“ ins Programm ein und bot diese Möglichkeit, sich mit dem eigenen kulturellen Reichtum zu präsentieren, fortan auch anderen diplomatischen Vertretungen an – in diesem Jahr Österreich.

In jedem Falle leben die Lunch­konzerte von der Spontaneität ihrer Besucher und der Sorgfalt bei der Auswahl exzellenter Kammermusikformationen. Die Mendelssohns hätten bestimmt ihre Freude dran.

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