Dass Musicals musikalisch nicht immer leicht zu fassen und zu konsumieren sein müssen, zeigen die Werke des 1930 in New York City geborenen Stephen Sondheim. Denn er schafft es, musikalisch komplexe Strukturen und zum Teil auch polyphone Formen in seine Kompositionen einzuarbeiten, ohne dass die Melodien dabei an Eingängigkeit verlieren, was sich vor allem in seinen Musicals wie „Sweeny Todd“ und „Into the Woods“ zeigt. Kompositorisch sticht besonders „Sunday in the Park with George“ hervor, da Sondheim hier den Pointillismus, einen Stil aus der Malerei, anhand einzelner Stakkato-Töne in seine Musik überträgt. Bis heute gilt das Musical musikalisch als das bedeutendste der letzten Dekaden in Amerika.
Dabei begann Sondheims Karriere am Broadway zunächst als Librettist. Nachdem er vom Musicallibrettisten und –produzenten Oscar Hammersein II. ausgebildet wurde, schrieb er unter anderem den Text zu Leonard Bernsteins 1957 uraufgeführtem Musical „West Side Story“ und machte sich so einen Namen in der Branche. Dennoch suchte Stephen Sondheim nach Produktionen, bei denen er auch seine musikalischen Talente unter Beweis stellen konnte. So wurde 1962 „A Funny Thing Happened on the Way to the Forum“, das erste Musical, bei dem er sowohl die Texte als auch die Musik schrieb, am Broadway uraufgeführt und prompt mit einem Tony-Award für das beste Musical ausgezeichnet.
Stephen Sondheim
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