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CD-Rezension Anna Netrebko

Im Zeichen des Verismo

Wunderstimme Anna Netrebko erkundet mit ihrem Gatten die dramatischen Töne

vonChristoph Vratz,

Ihre Skeptiker dürften es immer schwerer haben. Wer die PR-Maschine rund um Anna Netrebko vergisst und allein ihrem Gesang lauscht, muss gestehen, wie sehr sich ihre stimmlichen und musikalischen Möglichkeiten noch erweitert haben: die gerundeten Übergänge, die samtig-glutvollen Töne, ihre Wärme selbst in den Trompetenstößen als Turandot, ihre natürliche Einbindung des Textes in die extremen Ausdrucksbereiche – all das gelingt ihr herausragend. Mit „Verismo“, mit Arien von Puccini, Leoncavallo, Boito u. a., meldet sich Netrebko auf dem CD-Markt zurück – einfühlsam, vielleicht mitunter etwas samtig-pauschal von der Accademia Nazionale di Santa Cecilia unter Antonio Pappano begleitet. Netrebkos instrumental geführte Stimme paart Durchschlagskraft mit klaren musikalischen Linien auf höchstem Level. Im kompletten vierten Akt von Manon Lescaut ist Des Grieux ihr Geliebter. Im wahren Leben heißt er Yusif Eyvazov und ist ihr Ehemann. Als gleichwertiger Opern-Partner fällt er jedoch durch. Das sollte auch bei einer herausragenden Leistung der Protagonistin nicht ganz verschwiegen werden.

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Verismo –
Arien von Cilea, Giordano, Puccini, Leoncavallo u. a.

Anna Netrebko (Sopran), Yusif Eyvazov (Tenor), Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Antonio Pappano (Leitung)
Deutsche Grammophon
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