
Rezension Anna Netrebko – Amata dalle tenebre
Ahnungsvoll
Mit „Amata dalle tenebre“ legt Anna Netrebko nach mehrjähriger Pause ein neues Album vor. Darauf dringt sie in die dunklen Zwischen- und Schattenreiche des Repertoires vor.
Die Stimme, früher häufig jubilierend, ist dunkler geworden. So kann sie auch in die Zwischen- und Schattenreiche des Repertoires vordringen. Anna Netrebko legt nach mehrjähriger Pause ein neues Album vor: „Amata dalle tenebre“ lautet der Titel. An ihrer Seite spielt, erfahren, variabel, das Orchester der Mailänder Scala unter Riccardo Chailly. Netrebko singt in vier Sprachen, bei Wagner und Richard Strauss auch in Deutsch – mit unterschiedlichen Ergebnissen. Neu ist, dass sie nun auch Purcells „Dido“ auszugsweise offeriert. Barock-Puristen werden skeptisch dreinblicken. Dennoch: Grandios singen kann Nebtrebko immer noch, allerdings gibt es Ahnungen – hoffentlich keine Tendenzen –, dass ihre Stimme vielleicht nicht mehr ewig alles mitmachen kann. Zwar trifft sie die hohen Töne nach wie vor sicher, stutzen lassen mal ein leichtes Tremolo, mal tiefe Töne, die die Komfortzone verlassen haben.
© Dario Acosta

Anna Netrebko
Amata dalle tenebre
Werke von Wagner, Verdi, Tschaikowsky, Purcell u. a.
Anna Netrebko (Sopran), Orchestra del Teatro alla Scala, Riccardo Chailly (Leitung)
Deutsche Grammophon
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