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Richard Wagner
Richard Wagner (* 22. Mai 1813 in Leipzig; † 13. Februar 1883 in Venedig) war das jüngste von neun Kindern. Fünf Monate nach seiner Geburt starb der Vater und der Schauspieler und Maler Ludwig Geyer nahm sich der Witwe und der Kinder an. 1831 begann Wagner ein Musikstudium an der Universität Leipzig, zwei Jahre später holte der Sänger Albert Wagner den jüngeren Bruder nach Würzburg, wo er Choreinstudierer wurde. Im Sommer 1834 engagierte ihn eine Operntruppe als Dirigenten nach Magdeburg. Dort verliebte er sich in die Schauspielerin Minna Planer. Er folgte ihr nach Königsberg und heiratete sie 1836. Gemeinsam mussten sie nun vor ihren Gläubigern flüchten, von Riga über London nach Paris, wo sie von September 1839 bis April 1842 in großer Not lebten.
Die triumphale Uraufführung seines „Rienzi“ 1842 in Dresden legte den Grundstein seines Ruhmes. 1843 wird er zum Königlich Sächsischen Hofkapellmeister ernannt. 1849 kämpfte er beim Dresdner Maiaufstand auf der Seite der Aufständischen und mußte anschließend in die Schweiz flüchten. Bis 1858 wohnte er in Zürich, allerdings verbrachte er die nachfolgenden Jahre mit kurzen Aufenthalten in Venedig, Luzern, Wien, Paris, Biebrich bei Wiesbaden und Berlin. 1864 errang er die Gunst des bayerischen Königs Ludwig II., der seine Schulden bezahlte und ihn auch weiterhin unterstützte. Da Wagner versuchte, sich in die bayerische Politik einzumischen, wurde er zeitweise aus München verbannt und zog nach Genf und Luzern. 1872 ging er nach Bayreuth und legte den Grundstein für das Festspielhaus, das 1876 eingeweiht wurde. Zur Wiederherstellung seiner Gesundheit zog Wagner 1882 nach Venedig, wo er allerdings 1883 starb.
Wagner: Tannhäuser (abgesagt)
Günther Groissböck (Hermann), Klaus Florian Vogt (Tannhäuser), Christian Gerhaher (Wolfram von Eschenbach), Dean Power (Walther von der Vogelweide), Peter Lobert (Biterolf), Ulrich Reß (Heinrich der Schreiber), Martin Snell (Reinmar von Zweter), Anja Harteros (Elisabeth), Daniela Sindram (Venus), Sarah Gilford (Hirt), Chor der Bayerischen Staatsoper, Bayerisches Staatsorchester, Simone Young (Leitung), Romeo Castellucci (Regie)
Wagner: Siegfried (abgesagt)
Andreas Schager (Siegfried), Paul Kaufmann (Mime), Derrick Ballard (Der Wanderer), Thomas de Vries (Alberich), Young Doo Park (Fafner), Helena Köhne (Erda), Catherine Foster (Brünnhilde), Michelle Ryan (Waldvogel), Patrick Lange (Leitung), Uwe Eric Laufenberg (Regie)
Alina Pogostkina, Waseda Symphony Orchestra Tokyo, Kiyotaka Teraoka (abgesagt)
Wagner: Vorspiel & Isoldes Liebestod aus „Tristan und Isolde“, Korngold: Violinkonzert D-Dur op. 35, R. Strauss: Don Juan op. 20, Matsushita: Hi-Ten-Yu
Katia und Marielle Labèque, Düsseldorfer Symphoniker, Alexandre Bloch (abgesagt)
Wagner: Siegfrieds Trauermarsch aus „Götterdämmerung“, Muhly: In Certain Circles, Strawinsky: Le Sacre du printemps
Wagner: Tannhäuser (abgesagt)
Günther Groissböck (Hermann), Klaus Florian Vogt (Tannhäuser), Christian Gerhaher (Wolfram von Eschenbach), Dean Power (Walther von der Vogelweide), Peter Lobert (Biterolf), Ulrich Reß (Heinrich der Schreiber), Martin Snell (Reinmar von Zweter), Anja Harteros (Elisabeth), Daniela Sindram (Venus), Sarah Gilford (Hirt), Chor der Bayerischen Staatsoper, Bayerisches Staatsorchester, Simone Young (Leitung), Romeo Castellucci (Regie)
Wagner: Das Rheingold (abgesagt)
Robert-Schumann-Philharmonie, Guillermo García Calvo (Leitung), Verena Stoiber (Regie)
Katia und Marielle Labèque, Düsseldorfer Symphoniker, Alexandre Bloch (abgesagt)
Wagner: Siegfrieds Trauermarsch aus „Götterdämmerung“, Muhly: In Certain Circles, Strawinsky: Le Sacre du printemps
Wagner: Tristan und Isolde (abgesagt)
Alexander Schulz (Tristan), Thomas Kohl (König Marke), Kirstin Sharpin (Isolde), Uwe Schenker-Primus (Kurwenal), Philipp Franke (Melot), Carolin Schumann (Brangäne), Jyounghan Seo (Ein Hirt/Junger Seemann), Herrenchor des Theaters Nordhausen, Loh-Orchester Sondershausen, Michael Helmrath (Leitung), Ivan Alboresi (Regie)
Katia und Marielle Labèque, Düsseldorfer Symphoniker, Alexandre Bloch
Wagner: Siegfrieds Trauermarsch aus „Götterdämmerung“, Muhly: In Certain Circles, Strawinsky: Le Sacre du printemps
Wagner: Tannhäuser (abgesagt)
Günther Groissböck (Hermann), Klaus Florian Vogt (Tannhäuser), Christian Gerhaher (Wolfram von Eschenbach), Dean Power (Walther von der Vogelweide), Peter Lobert (Biterolf), Ulrich Reß (Heinrich der Schreiber), Martin Snell (Reinmar von Zweter), Anja Harteros (Elisabeth), Daniela Sindram (Venus), Sarah Gilford (Hirt), Chor der Bayerischen Staatsoper, Bayerisches Staatsorchester, Simone Young (Leitung), Romeo Castellucci (Regie)
Opern-Kritik: Staatsoper Unter den Linden – Lohengrin
Er ist der Schwan!
(Berlin, 13.12.2020) Noch eine Premiere ohne Publikum im Saal: Calixto Bieito deutet Wagners romantische Oper als packenden Politthriller. weiter
Bücherherbst – Alex Ross: Die Welt nach Wagner
Wagnermania
Herbstzeit – Lesezeit. Die schönsten Bücher für die dunkle Jahreszeit, ausgewählt von der concerti-Redaktion. Teil 9: Alex Ross: Die Welt nach Wagner. weiter
Bücherherbst – Moshe Zuckermann: Wagner, ein ewig deutsches Ärgernis
Wäre Wagner ein Nazi geworden?
Herbstzeit – Lesezeit. Die schönsten Bücher für die dunkle Jahreszeit, ausgewählt von der concerti-Redaktion. Teil 2: Moshe Zuckermann – Wagner, ein ewig deutsches Ärgernis. weiter
Oper Leipzig: „Lohengrin“-Premiere wird vorgezogen
Der musikalische Bogen umspannt die Intrige
Patrick Bialdyga inszeniert einen verkürzten „Lohengrin“ an der Oper Leipzig. Die Premiere wird auf den 1. November vorgezogen. weiter
Opern-Kritik: Deutsche Oper Berlin – Die Walküre
Koffer! Koffer! Überall Koffer!
(Berlin, 27.9.2020) An der Deutschen Oper Berlin beginnt die Neuinszenierung von Wagners „Ring“ mit der „Walküre“ in der Regie von Stefan Herheim weniger überwältigend als erhofft. weiter
Ravenna Festival 2020 – Budapest Festival Orchestra
Gebet an eine Sommernacht
(Ravenna, 1.7.2020) Das Ravenna Festival sorgt dank Riccardo Mutis Mut für historische Hoffnungszeichen und demonstriert mit Gastspielen internationaler Spitzenorchester trotzig, was in Pandemie-Zeiten dennoch so alles möglich ist. weiter
Opern-Kritik: Deutsche Oper Berlin – Rheingold auf dem Parkdeck
Gefühlte Wagner-Festspiele in Charlottenburg
(Berlin, 12.6.2020) Aus der Not eine Tugend gemacht: Richard Wagners „Ring“-Vorabend als Sommertheater mit Kammerorchester unter freiem Himmel. weiter
Opern-Kritik: Staatstheater Kassel – Götterdämmerung
Menschheits-Krimi
(Kassel, 7.3.2020) Während GMD Francesco Angelico einen gänzlich neuen, stupenden Zugang zum geradezu überinterpretierten Wagner-Werk findet, pendelt Markus Dietz in seiner Regie Poesie, Psychologie und Politik präzise aus. weiter
Opern-Kritik: Southbank Center London – Siegfried
Die Geburt der Komödie aus dem Geiste der Musik
(London, 1.2.2020) Münchens designierter GMD Vladimir Jurowski und das London Philharmonic Orchestra schmieden den „Ring“ weiter – und triumphieren mit dieser heimlichen Generalprobe für neue Wagnertaten an der Isar. weiter
Opern-Kritik: Theater Chemnitz – Lohengrin
Der göttliche Schein als Straßenlaterne
(Chemnitz, 25.1.2020) Im Bayreuth des Nordens begeistert Wagners Märchen vom Schwanenritter vor allem musikalisch, aber auch durch die exakte Personenführung. weiter
Rezension Christian Thielemann – Meistersinger
Großartiges Musikfestspiel
Der „Meistersinger“-Mitschnitt der Salzburger Osterfestspiele 2019 mit Georg Zeppenfeld als souverän gestaltender Schusterpoet und Christian Thielemann am Pult. weiter
Rezension Simon Rattle – Wagner: Die Walküre
Hochdramatischer Walkürenritt
Den hochdramatischen Dimensionen des ersten „Ring“-Tages gibt Simon Rattle mit transparent gerundeter Sinfonik plausiblen Sinn. weiter
Rezension Wagner: Das Rheingold
Packendes Rheingold
Das Sänger-Ensemble ist in kluger Begeisterung dabei mit Alberich, Loge, Wotan an der Spitze, wie es sein muss. weiter
CD-Rezension Nina Stemme – Wagner: Live recordings 2003-2013
Ausnahmeerscheinung
Nina Stemme singt mühelos, mit wirklicher musikalischer Gestaltung, wiedererkennbarem, herb-klarem Timbre und grandios fokussierter Höhe weiter
DVD-Rezension Christian Thielemann
Ehehölle statt Liebestod
Katharina Wagner überrascht mit einer sehr heutigen Sichtweise auf das Werk ihres Urgroßvaters weiter
CD-Rezension Kimbo Ishii - Die Braut von Messina
Geglückte Ausgrabung
Diese Aufnahme einer eher unbekannten tschechischen Oper in der Wagner-Nachfolge sollte man sich keinesfalls entgehen lassen weiter
CD-Rezension Christian Thielemann
Romantisch
Christian Thielemann entlockt der Staatskapelle Dresden einen warmen, seidigen, nie seifigen Ton weiter
CD-Rezension Dan Ettinger
Meilenstein
Das Mannheimer Nationaltheater dokumentiert Achim Freyers herausragende Ring-Inszenierung weiter
CD-Rezension Fabio Luisi
Wagnerglück mit Luisi
Mit der Philharmonia Zürich setzt Fabio Luisi auf ein helles Klangbild, durchhörbare Mittelstimmen und liebevolle Details weiter
DVD-Rezension Jonas Kaumann - Wagner: Parsifal
Die große Show des Jonas K.
Jonas Kaufmann überzeugt als Parsifal – ganz im Gegensatz zu François Girards blasser Personenregie weiter
Wagner: Parsifal
(UA Bayreuth 1882) Aus der Stille, unbegleitet – abgestimmt in changierender Klangmischung von tiefen Klarinetten, hohen Fagotten, tiefen Violinen und hohen Violoncelli – steigt das Abendmahl-Motiv wie eine segnende Geste langsam auf und nieder. Dann beginnt ein As-Dur Akkord sanft zu leuchten und unbestimmbar zu pulsieren. Vor diesem Goldgrund erhebt… weiter
Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg
(UA München 1868) Im Mittelpunkt steht eine warme Sommernacht: Johannisnacht! Ein duftender Fliederbusch (Holunder) führt eine handfeste Prügelei herbei. Wer weiß, wie das geschah? fragt Sachs in seinem Wahnmonolog (er müsste es wissen, denn er selbst hat an des Wahnes Faden gezogen). Dieser Schuster und Poet dazu ist ein echter… weiter
Wagner: Tristan und Isolde
(UA München 1864) Tristan bringt Isolde seinem Oheim König Marke als Braut. Nach einer Aussprache auf der Überfahrt von Irland nach Cornwall wollen beide gemeinsam sterben, doch Brangäne, Isoldes Vertraute, vertauscht Todes- und Liebestrank. Tristan und Isolde treffen sich, als Marke auf der Jagd ist. Von Melot, einem Höfling, gewarnt,… weiter
Wagner: Der Ring des Nibelungen – Götterdämmerung
(UA Bayreuth 1876) In nächtlichem es-Moll spinnen die Nornen das Schicksalsseil. Ratlos, wie es weitergeht, zerren sie daran – es reißt. Bei Sonnenaufgang trennen sich Brünnhilde und Siegfried – den Helden drängt es zu neuen Taten. Als Zeichen seiner Treue schenkt er ihr seinen Ring. Auf seiner Rheinfahrt gelangt er… weiter
Wagner: Der Ring des Nibelungen – Siegfried
(UA Bayreuth 1876) Leises Paukengrollen, ein „sinnendes“ Fagottmotiv, absteigend bis zu „der Erde Nabelnest“ – hier haust der Zwerg Mime. Er werkelt an einem Schwert für seinen Ziehsohn Siegfried: Zwangvolle Plage! Müh ohne Zweck! Der Charaktertenor muss dazu rhythmisch hämmern – eine virtuose Partie! Siegfried erzwingt von Mime Auskunft über… weiter
Wagner: Der Ring des Nibelungen – Die Walküre
(UA Bayreuth 1876) Heftiges Unwetter. Ein urzeitliches, um eine starke Esche gezimmertes Haus. Ein junger Held, waffenlos, flüchtet herein und bricht am Herd zusammen. Die junge Frau des Hauses, allein (ihr Gatte Hunding kämpft draußen) pflegt ihn. Kaum Worte, aber die Motive im Orchester sprechen: Das „Annäherungsmotiv“, das „Zuneigungsmotiv“ und… weiter
Wagner: Der Ring des Nibelungen – Das Rheingold
(UA Bayreuth 1876) Im Anfang war – ein auf- und abwogender Es-Dur-Akkord, denn die erste Szene spielt auf dem Grund des Rheins. Drei Rheintöchter – im Idealfall nackte Nixen – bewachen einen blinkenden Schatz: das Rheingold. Alberich, ein zwergenhafter Nibelung, beäugt die Szene. Hin und her gerissen zwischen Sexualtrieb und… weiter
Wagner: Lohengrin
Romantische Oper (UA Weimar 1850) Zwei unvollkommene (weil unvollständige) A-Dur-Akkorde übereinander: Der untere mit warmer, weicher Terz, doch ohne Quint, der obere mit kühler, fester Quint, doch ohne Terz, zusammen das vollkommene Bild des Lichts: Innen leuchtend, außen schimmernd – so beginnt das Vorspiel. Aus höchsten Regionen unnahbar euren Schritten… weiter
Wagner: Tannhäuser
und der Sängerkrieg auf Wartburg (UA Dresden 1845) Andante maestoso: Aus der Ferne naht ein Pilgerzug. Wagner instrumentiert den Choral bewusst asketisch – in der Klarinette allein oder im Horn allein klänge die Melodie sinnlich, von beiden zusammen klingt sie gequält. Wenn die Büßenden vorüberziehen, peitscht eine heftige Streicherfigur wie… weiter
Wagner: Der fliegende Holländer
(UA Dresden 1843) Am Anfang zwei Visionen: heulender Sturm im Skagerrak. Aus der Ferne Schiffsmasten und blutrote Segel, sich rasend nähernd, ungeheure Wogen vor sich herschiebend – auf hohem Bord ein bleicher Kapitän – Pfiffe und Kommandos wie Peitschenhiebe, in der Ferne verschwindend. Spinnstube in einer norwegischen Hafenstadt. Eines der… weiter