Im 18. Jahrhundert, beim Übergang vom Barock zur Klassik, wurde in der Orchestermusik gerne mit Formen und Gattungen experimentiert. Vieles davon ist heute weitgehend vergessen. Zum Beispiel verband Johann Friedrich Fasch, fürstlicher Hofkapellmeister an der anhaltinischen Residenz Zerbst, französischen und italienischen Gusto in der Hybrid-Form „Ouvertüre-Sinfonie“. Alte-Musik-Spezialist Ludger Rémy hat nun einige dieser Werke mit seinem Ensemble Les Amis de Philippe ausgegraben und am historischen Ort in Zerbst aufgenommen. Diese Musik mit ihrem wohldosiert feierlichen Prunk wird schlank und beweglich interpretiert. Gerade auch in den Bläsern besticht eine feine Tongebung. Auf Dauer wirkt die allzu glatte Oberfläche jedoch etwas ermüdend. Die Stücke könnten gestisch noch markanter ausfallen. Mehr Feuer und Dramatik, stellenweise hier durchaus zu hören, würde diesen Werken gut tun.
![Höfische Experimente](https://www.concerti.de/wp-content/uploads/concerti-external-resources/phononet/222/795/0761203795222-0600px-001.jpg)
CD-Rezension Ludger Rémy
Höfische Experimente
Ludger Rémy und Les Amis de Philippe heben eine alte Gattung der Orchestermusik aus der Versenkung
-
„Es darf hässlich, es darf provokant sein“
Asya Fateyeva, Porträtkünstlerin beim Schleswig-Holstein Musik Festival, spricht über den Reiz und die Herausforderungen des für die Klassik so ungewöhnlichen Saxofons.
Newsletter
Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!