Startseite » Rezensionen » Silbrig und monochrom

CD-Rezension Natalie Dessay

Silbrig und monochrom

Natalie Dessay und Philippe Cassard durchstreifen silbrig das französische Lied

vonChristoph Vratz,

Die sechsteilige Liedgruppe Fiançailles pour rire von Francis Poulenc hat der CD mit Natalie Dessay und Philippe Cassard ihren Titel verliehen – mit Liedern von Fauré, Chabrier, Chausson, Duparc und eben Poulenc. Dessay singt mit unverändert schlanker, heller, silbriger Stimme. Sie kann das Leichte leicht erscheinen lassen, virtuos ins Pianissimo schwenken, sie bemüht nicht allzu oft das Forte, das ihre Darstellung, auch dank der subtilen Klavier-Assistenz, nicht braucht. Auf Dauer klingt das jedoch ein wenig monochrom. Als habe Dessay zu viel Ehrfurcht vor Übermut, als meide sie bewusst dunklere Vokale, die ihrem Vortrag als bereichernde Kontraste gut zupass kämen. Hier singt jemand, der niemandem mehr etwas beweisen muss, sich auf seine Stärken verlässt, aber auch etwas mit angezogener Handbremse agiert. Gatte Laurent Naouri sowie das Quatuor Ébène assistierten in je einem Lied.

Fiançailles pour rire –
Werke von Chausson, Duparc, Fauré, Poulenc & Charbrier

Natalie Dessay (Sopran)
Laurent Naouri (Bariton)
Philippe Cassard (Klavier)
Quatuor Ébène
Erato

Auch interessant

Rezensionen

Aktuelle Rezensionen

Silvester- und Neujahrskonzerte

Anzeige

Audio der Woche

Gabriel Meyer präsentiert „Before I Knew“

Der Zürcher Pianist Gabriel Meyer veröffentlichte am 19. Dezember 2025 seine zweite Single „Before I Knew“. Das Stück setzt den mit dem Debüt begonnenen Weg fort und ist Teil des Albums „Remember“, das im Mai 2026 erscheint.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!