Nach dem Vorbild des Lustschlosses Grand Trianon im Park von Versailles ließ Reichsgraf Karl Paul Ernst von Bentheim-Steinfurt, selbst ambitionierter Flötist, 1774 einen „Musiktempel“ in der heimischen Parkanlage Bagno errichten, die während der Sommermonate seiner 35-köpfigen Hofkapelle als Spielstätte diente. Zu den architektonischen Höhepunkten des klassizistischen Baus zählen die Stuckarturen im Stil von Louis XVI., die reich verzierten Muschelbrunnen und Deckenspiegel. 250 Jahre später gilt die 1997 umfassend renovierte Bagno Konzertgalerie als Europas ältester freistehender Konzertsaal. Im selben Jahr wurde sie vom Tokyo String Quartet feierlich eröffnet.
Zahlreiche Musikpersönlichkeiten sind seitdem im Herzen des Münsterlands aufgetreten, unter ihnen Mstislaw Rostropowitsch, Elisabeth Leonskaja und Daniel Hope, aber auch Ensembles wie Festival Strings Lucerne und die Academy of St Martin in the Fields. Pro Saison finden hier etwa zwei Dutzend Konzerte, musikalische Lesungen und Vorträge statt.
