In seinen Operetten vor dem Hintergrund der antiken griechischen Mythenwelt zeigt Jacques Offenbach, was übrigbleibt, wenn man das hehre hellenische Moralgefüge sowie den eklatanten Bierernst maskuliner Heldentümelei weglässt: Schabernack, Zoterei und allervergnüglichste Unterhaltung. Außerdem schafft Offenbach genau damit eine Brücke in die Gegenwart, die’s ja mit der Moral nicht so hat und mit dem von Männern geschaffenen Männlichkeitsideal auch nicht. Vor gut 150 Jahren uraufgeführt, bietet sich eine Neuinszenierung der „Schönen Helena“ gar für drei zeitliche Ebenen an: das antike Griechenland, Offenbachs Paris der Deuxième République – und unsere momentan leider nicht gar so lustige Zeit.
Offenbach: Die schöne Helena
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Omer Meir Wellber über seine Vision in Hamburg, Wege zu Wagner und die Bedeutung des Theaters im Netflix-Zeitalter.
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