Propagandabekundungen, „Hurrarufe“ und einseitige Kriegsberichterstattung: Mit scharfem Blick dokumentierte der Satiriker und Publizist Karl Kraus die Klangkulisse des Ersten Weltkriegs. In seinem monumentalen Werk „Die letzten Tage der Menschheit“, entstanden zwischen 1915 und 1919, versammelt er authentische Stimmen aus dem Wien jener Zeit – von hitzigen Debatten im Kaffeehaus bis hin zu nüchternen Militärdepeschen. Dialekt und Slang prallen dabei auf die kühle Sprache der Bürokratie – ein düsteres Panoptikum in Theaterform.
Meilenstein der Theatergeschichte
Die Oper Köln bringt Kraus’ Opus Magnum nun in einer Uraufführung auf die Bühne: Der französische Komponist Philippe Manoury hat daraus gemeinsam mit dem Regisseur Nicolas Stemann und dem Ko-Librettisten Patrick Hahn ein hochkomplexes Musiktheater geschaffen – ein Vexierbild einer Gesellschaft, die sehenden Auges in den Krieg marschiert, diesen sogar begrüßt. Schauspiel, Solisten, Chor, Orchester, Live-Video und Live-Elektronik fügen sich zu einer vielschichtigen Gesamtkomposition.
concerti verlost 3 x 2 Tickets für die „Die letzten Tage der Menschheit“. Die Vorstellung findet am 6.7. um 18:00 Uhr im StaatenHaus Köln statt.
Die Software für die Live-Elektronik sowie sämtliche den Klang betreffende Faktoren werden vom Koproduktionspartner IRCAM betreut. Die multimediale Inszenierung liegt in den Händen des Berliner „Instituts für Experimentelle Angelegenheiten“, kurz IXA. Wie bei Kraus gibt es keine festgelegten Rollen. Die einzige konstante Figur ist der Angelus Novus, der kommentierende Beobachter der Geschehnisse – verkörpert von der international gefeierten Mezzosopranistin Anne Sofie von Otter.
Jetzt teilnehmen und mit etwas Glück gewinnen – viel Erfolg!
Die letzten Tage der Menschheit
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