In Berlin ist der Internationale Frauentag am 8. März ein arbeitsfreier gesetzlicher Feiertag. Am Clara Zetkin-Denkmal werden Blumen niedergelegt, am Kreuzberger Mariannenplatz startet eine feministische Fahrrad-Demonstration. Wer den Rest des Tages weniger formelhaft verbringen will, findet möglicherweise den Weg in den Kammermusiksaal der Philharmonie, wo das Deutsche Kammerorchester das bietet, was noch vor Jahren utopisch erschien: ein anspruchsvolles Abendprogramm ohne einen einzigen männlichen Tonschöpfer, außerdem mit sehr viel zeitgenössischer Musik von Komponistinnen wie der 1982 in Danzig geborenen Ewelina Nowicka, deren Stück „Kaddish 1944“ durch einen Brief ihrer Tante inspiriert ist, die aus dem Ghetto Łódź berichtete. Schon als Klassiker gilt dagegen die englische Komponistin, Dirigentin und Schriftstellerin Ethel Smyth, die mit den Suffragetten lautstark für Frauenrechte eintrat. „Ich möchte, dass Frauen sich großen und schwierigen Aufgaben zuwenden“, schrieb sie 1940 in ihrer Autobiografie. „Auf meine Art bin ich eine Entdeckerin, die fest an die Vorteile dieser Pionierarbeit glaubt.“
Deutsches Kammerorchester Berlin feiert den Weltfrauentag
Konzert zum Weltfrauentag
Das Deutsche Kammerorchester Berlin beleuchtet in einem anspruchsvollem Abendprogramm die weibliche Seite des Komponierens.
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„Oh, das war aber eine schöne Kadenz!“
Konstantin Krimmel hört und kommentiert Aufnahmen von Kollegen, ohne dass er weiß, wer singt.
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