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„Voraushören“ mit dem Eunoia Quartett in Frankfurt (Main)

Jüdische Komponisten, deren Werke in Vergessenheit gerieten

Im Holzhausenschlösschen spürt das Eunoia Quartett im Wechselspiel mit Texten verfemter Kunst zwischen Gestern und Heute nach.

vonTeresa Pieschacón Raphael,

„Seht dies gastliche Haus, ringsum das Wasser der Quelle“, beschrieb bereits im 16. Jahrhundert ein Chronist eine liebenswürdige Oase in Frankfurt: Das Holzhausenschlösschen, ein barockes Wasserschloss, heute mitten im Herzen des Frankfurter Stadtteils Nordend gelegen. Hervorgegangen ist es aus einem mittelalterlichen Gut der Frankfurter Patrizierfamilie von Holzhausen, die fast 70 Bürgermeister aus ihren Reihen stellte. So mächtig war sie. Seit 1989 befindet sich hier der Sitz der Frankfurter Bürgerstiftung, die mit jährlich etwa 300 Veranstaltungen die lange Tradition des bürgerschaftlichen Engagements in Frankfurt fortsetzt.

Seit 2014 verfügt das Holzhausenschlösschen auch über einen Kammermusiksaal. „,Unhörbar – Unlesbar‘. Verfemte Kunst zwischen Gestern und Heute“ nennt das Eunoia Quartett sein Programm mit jüdischen Komponisten, deren Werke in Vergessenheit gerieten. Gideon Klein (1919–1945) starb mit kaum 26 Jahren im KZ Fürstengrube, Rosy Wertheim (1888–1948) und Henriëtte Bosmans (1895–1952) überlebten das NS-Regime, erkrankten aber nach dem Krieg schwer und starben. Erich Itor Kahn (1905–1956) ging ins Exil und machte in Amerika als Musiker Karriere. Der Durchbruch als Komponist gelang ihm aber nicht. Auch dem zweimal für seine Filmmusiken in Hollywood mit einem Oscar ausgezeichneten Erich Wolfgang Korngold (1897–1957) gelang es nicht, in der absoluten Musik an seine frühen Erfolge anzuknüpfen.

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